Die neue Klimaerlebniswelt in Oerlinghausen, Lippe, bietet Besuchern die Möglichkeit, das Klima und seine Veränderungen hautnah zu erleben. Durch eine interaktive „Grad-Wanderung“ können die Auswirkungen klimatischer Veränderungen auf die Erdgeschichte erkundet werden. Ein Globus mit beeindruckenden Projektionen veranschaulicht die verschiedenen Klimaphänomene. Unter dem Thema „Kehrtwende“ werden Extremwetterereignisse fühlbar gemacht, indem beispielsweise Wind oder Hitze spürbar intensiviert werden. Besonders beeindruckend sind die Wasserwände, die 6000 Liter Wasser freisetzen und Starkregen simulieren. Die Besucher werden aktiv in das Geschehen eingebunden und können entscheiden, wie eine Stadt gegen Hitze und Hochwasser resilient gemacht werden kann.
Die Architektur und Technik des Gebäudes sind ebenfalls Teil der Ausstellung. Die Klimaerlebniswelt wurde ressourcenschonend in Holzbauweise errichtet. Die auffällige Fassade wurde mit der japanischen Yakisugi-Methode behandelt, um das Holz der Weißtanne zu haltbar zu machen. Die Dämmung besteht aus umweltfreundlichen Materialien wie Zellulose und recyceltem Altglas. Die Stromversorgung erfolgt über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, während Dachbegrünung und eine Luft-Wasser-Wärmepumpe zur natürlichen Regulierung der Raumtemperatur beitragen.
Die Klimaerlebniswelt bildet zusammen mit dem Archäologischen Freilichtmuseum und dem Naturschutzgroßprojekt Senne und Teutoburger Wald das „Urland“, das Naturerleben, Wissensvermittlung und Tourismus miteinander verbindet. Besucher haben die Möglichkeit, mehr über die Erde im Klimastress und die Auswirkungen auf die Region im Heft 4/2022 des WESTFALENSPIEGEL zu erfahren. Es handelt sich um einen spannenden Zusammenschluss von Einrichtungen, die das Bewusstsein für den Klimawandel stärken und Besuchern die Vielfalt der Natur näherbringen.