Wissenschaft

Eichhörnchen als Überträger von Lepra – Eine Genomstudie enthüllt

Auf den Spuren der Geschichte: Wie Eichhörnchen möglicherweise die Lepra verbreiteten

Im Mittelalter breitete sich die Lepra so stark aus, dass spezielle Häuser für die Kranken eingerichtet wurden. Die Vermutung liegt nahe, dass sich die Keime möglicherweise auch über Eichhörnchen verbreitet haben. In einer Genomstudie wurden Bakterien von 25 Menschen und 12 Eichhörnchen miteinander verglichen. Dabei stellte sich heraus, dass ein alter Leprabakterienstamm aus einem Eichhörnchen enger mit den Stämmen der damaligen Menschen verwandt war als mit aktuellen Eichhörnchen-Linien.

Lepra, eine der ältesten Infektionskrankheiten, ist in entwickelten Ländern weitgehend ausgerottet. Dennoch ist unbekannt, welche Tierarten als zusätzliche Wirte für die Übertragung der Krankheit auf den Menschen infrage kommen. Frühere Studien haben gezeigt, dass Eichhörnchen die Leprakeime in sich tragen können, was darauf hindeutet, dass sie im Mittelalter möglicherweise als Quelle von Infektionen gedient haben.

Die Forscher schließen nicht aus, dass Kürschner, die Eichhörnchenfell verarbeiteten, durch den Kontakt mit den Keimen in Gefahr waren. Darüber hinaus wurden Eichhörnchen im Mittelalter gefangen und als Haustiere gehalten, was die Möglichkeit weiterer Infektionen eröffnet haben könnte. Die Studie zeigt, dass die Leprabakterien relativ eng miteinander verwandt waren und sich in einem bestimmten Zweig des Bakterienstamms von Mycobacterium leprae befanden.

Die Übertragung von Lepra von tierischen Wirten auf den Menschen erschwert die Bekämpfung der Krankheit, obwohl sie medikamentös gut behandelbar ist. Die Forschung wirft Licht auf die Bedeutung von Zoonosen, also Krankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragen werden können, und unterstreicht die Notwendigkeit eines besseren Verständnisses der Mechanismen, die zu solchen Übertragungen führen.

Rästel der Woche

Ursprünglich wurde es in den 1950er Jahren aus einer Boje entwickelt! Seither ist es ein fester Bestandteil jeder Gartenparty und das Herzstück jeder geselligen Runde im Freien.

Lösung anzeigen
Lebt in Hannover und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"