Wissenschaft

Diskussion über die Zukunft der Landwirtschaft in Dachau: Ein konstruktiver Austausch zwischen Biobauern und konventionellen Landwirten

Der Weg zu einer nachhaltigen Landwirtschaft: Chancen und Herausforderungen

Landkreis – Inmitten des Europa-Wahlkampfauftakts der Grünen trafen Biobauern und konventionell wirtschaftende Landwirte bei einer Diskussion zusammen. Die Versammlung verlief sachlich und zielt auf konstruktiven Austausch ab. Mit gut 150 Zuhörern fand ein Vortrag mit Podiumsdiskussion statt, moderiert von Grünen-Kreisrat Arthur Stein. Der Agrarökonom Prof. Alois Heißenhuber betonte in seinem Referat, dass eine Fortsetzung der gegenwärtigen Agrarpolitik keine Option sei. Er verdeutlichte das Dilemma der Landwirte, die zwischen Marktanforderungen und Bevölkerungswünschen gefangen sind.

Heißenhuber unterstrich die Notwendigkeit eines gemeinsamen Engagements von Bürgern, Wissenschaft, Politik und Handel, um eine Transformation in der Landwirtschaft zu bewirken. Er plädierte für einen gesellschaftlich getragenen Vertrag, der klare Leitlinien und wahren Kosten der Produkte festlegt. Die anschließende Podiumsdiskussion, an der Vertreter beider Landwirtschaftszweige teilnahmen, betonte die Bedeutung des Bürgerengagements.

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Die Diskussion thematisierte auch die Rolle der Verbraucher beim Wandel in der Landwirtschaft. Während Biobauern wie Richard Wirthmüller eine Bereitschaft der Gesellschaft forderten, mehr für agrarische Produkte zu zahlen, äußerte sich Biobauer Tobias Pabst skeptisch über die Erreichung der Regierungsziele zur ökologischen Landwirtschaft. Allgemein betonte man die Notwendigkeit eines überdachten Konsumverhaltens, um die Landwirtschaft nachhaltig zu unterstützen.

In Bezug auf das Artensterben und die Nutztierhaltung unterschieden sich die Standpunkte der konventionellen und bio-orientierten Landwirte. Jungbauern-Vorsitzender Tobias Pabst betonte die Notwendigkeit einer ganzheitlichen Betrachtung, in der auch private Gartenbesitzer zur Artenvielfalt beitragen sollen. Die Zukunft der Tierhaltung bleibt eine Frage des Tierwohls und der Finanzierbarkeit, die alle Landwirte berücksichtigen müssen.

Lebt in Hannover und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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