Archäologen bevorzugen zunehmend die digitale Rekonstruktion von antiken Stätten im Vergleich zur traditionellen Zementrekonstruktion. Diese virtuellen Nachbildungen ermöglichen nicht nur einen visuellen Einblick in antike Orte, sondern ermöglichen es den Archäologen auch, das Leben der Menschen aus vergangenen Epochen besser zu verstehen. Unter Verwendung modernster Technologie haben Archäologen das Forum Romanum digital rekonstruiert und das Modell genutzt, um Simulationen der Sicht- und Hörverhältnisse durchzuführen.
Die Verwendung von digitalen Rekonstruktionen bietet bisher undenkbare Möglichkeiten zur Simulation vergangener Zeiten. Diese virtuellen Modelle dienen nicht nur der besseren Veranschaulichung von Wissen, sondern werden auch zu wichtigen Forschungsinstrumenten für Wissenschaftler. Durch diese Techniken rücken Forscher der Lebenswelt der Menschen vor Tausenden von Jahren näher als je zuvor.
Obwohl Archäologen digitalen Rekonstruktionen gegenüber häufig skeptisch eingestellt sind, ermöglichen sie dennoch eine detaillierte Analyse vergangener Ereignisse und Strukturen. Ein herausfordernder Aspekt bei der Rekonstruktion ist die Entscheidung, welche Phase oder welchen Zustand eines antiken Ortes man wiederherstellen möchte. Mithilfe digitaler Modelle können unterschiedliche Versionen parallel dargestellt und einfach an den aktuellen Forschungsstand angepasst werden.
Die Arbeit von Archäologen an der Humboldt-Universität in Berlin zur digitalen Rekonstruktion des Forum Romanum verdeutlicht den Fortschritt in der virtuellen Archäologie. Durch die Schaffung digitaler Architekturmodelle für verschiedene Zeitphasen können Forscher nicht nur die Entwicklung des Forum Romanum nachvollziehen, sondern auch Umbauten verstehen und analysieren. Die digitale Rekonstruktion ermöglicht zudem visuelle und akustische Simulationen, um die historische Realität lebendig werden zu lassen.