Die Akupunktur ist ein traditionelles Heilverfahren, das seinen Ursprung in der chinesischen Medizin vor etwa 3.000 Jahren hat. In Österreich ist es Ärztinnen und Ärzten mit einer Spezialausbildung erlaubt, Akupunktur durchzuführen. Bei diesem Verfahren werden feine Nadeln an bestimmten Punkten in die Haut gestochen, um den Energiefluss im Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Trotz seiner langen Geschichte und weit verbreiteten Anwendung ist die Akupunktur nicht frei von Kritik. Einige argumentieren, dass nicht alle Studien, die ihre Wirksamkeit belegen sollen, aussagekräftig sind.
Die Österreichische Gesellschaft für Akupunktur (ÖGA) organisiert einen Kongress in Wien, bei dem Experten und Expertinnen die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse der Akupunkturforschung präsentieren werden. Zu den vorgestellten Studien gehört unter anderem eine Untersuchung zu Heuschnupfen, die zeigte, dass Akupunktur effektiver ist als herkömmliche Medikamente und auch besser abschneidet als eine Scheinakupunktur. Ebenso brachte eine Studie zu Polyneuropathien bei Diabetes-Patienten positive Ergebnisse hervor, die die Wirksamkeit der Akupunktur unterstrichen.
Der Mediziner Benno Brinkhaus, Professor für Naturheilkunde an der Universitätsmedizin Charité in Berlin, betont die Bedeutung von Studien mit einer klaren Struktur, die Akupunkturverfahren auf ihre Wirksamkeit hin untersuchen. Solche Studien, die drei Gruppen – eine mit Akupunktur, eine ohne und eine mit Scheinakupunktur – vergleichen, liefern aussagekräftige Ergebnisse. Doch trotz der positiven Befunde bleibt die genaue Wirkweise der Akupunktur im Körper bis heute ungeklärt und erfordert weitere neurobiologische Forschung.