Wissenschaft

Die Wahrheit über Zahnersatzunverträglichkeiten: Ursachen, Diagnose und Behandlungsmöglichkeiten

Immer wieder klagen Patienten über Brennen im Mund und Unverträglichkeiten ihres Zahnersatzes, ohne dass der Zahnarzt eine medizinische Ursache finden kann. Prof. Dr. Wilhelm Niedermeier warnt davor, voreilig psychosomatische Ursachen anzunehmen. Statistisch gesehen sind nur sehr wenige Fälle rein psychosomatisch bedingt, während die Mehrheit multikausal ist. Symptome wie Burning-Mouth-Syndrom können durch Materialunverträglichkeiten hervorgerufen werden, oft jedoch ist die Ursache woanders zu finden.

Beschwerden wie Mundtrockenheit können auch durch Medikamente bedingt sein, da etwa 86 Prozent aller Medikamente den Speichelfluss beeinflussen. Eine genaue Anamnese der Medikation der Patienten ist daher unerlässlich. Wenn die Mundtrockenheit durch Medikamente verursacht wird, gibt es Möglichkeiten zur Behandlung, entweder mit speziellen Präparaten oder durch Absprache mit dem behandelnden Arzt bezüglich einer Dosierungsanpassung.

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Prof. Niedermeier empfiehlt, den Zahnersatz vor dem Zementieren mindestens 72 Stunden lang zu tragen, um frühzeitig mögliche Beschwerden zu erkennen. Großflächiger Zahnersatz sollte vermieden werden, da Totalprothesen die Schleimhäute stark belasten. Implantate hingegen sind besser verträglich. Zahnärzte sollten sensibel auf psychische Belastungen der Patienten reagieren und gegebenenfalls Termine verschieben.

Der beste Zahnersatz ist immer derjenige, der sofort passt. Wenn keine Ursache für Beschwerden gefunden wird, kann es sinnvoll sein, einen Kollegen zurate zu ziehen, um einen frischen Blick auf die Situation zu erhalten. Es ist wichtig, sowohl das Wohlbefinden der Patienten als auch das der Zahnärzte im Auge zu behalten und gemeinsam Lösungen zu finden.

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