Wissenschaft

Die Physik des Schaums: Wie Reinigung wirklich funktioniert

Das Geheimnis des Schaums: Physikalische Prinzipien hinter der Reinigungstechnik - Schlichting!

In der Kolumne „Schlichting!“ beschäftigt sich H. Joachim Schlichting mit der Physik hinter alltäglichen Phänomenen. Ein besonders interessantes Thema ist die Bildung von Schaum beim Waschen, das oft als Reinigungsmittel angesehen wird. Die Entstehung von Schaum beruht auf physikalischen Prinzipien und der Minimierung der Grenzflächenenergie zwischen Wasser und Fett oder Öl.

Beim Waschen von verschmutzten Oberflächen sorgen amphiphile Moleküle in Seife oder anderen Reinigungsmitteln dafür, dass sich Fett und Schmutz partikulieren und durch das Wasser weggespült werden. Diese Moleküle haben einen hydrophilen Teil, der sich mit Wasser verbindet, und einen lipophilen Teil, der Fett anzieht. Dadurch können sie effektiv Schmutz von Oberflächen lösen.

Beim Mischen von Wasser und Öl stellt sich eine Schichtung ein, da Wasser und Öl aufgrund ihrer unterschiedlichen molekularen Eigenschaften nicht gut miteinander vermengbar sind. Durch Zugabe von Spülmittel wird die Emulsion stabilisiert, da das Spülmittel die beiden Flüssigkeiten voneinander abschirmt und somit eine gleichzeitige Vermischung und Trennung ermöglicht.

Die Bildung von Schaum beim Waschen beruht auf der Präsenz von Seifenblasen, die durch Tensidmoleküle stabilisiert werden. Diese Moleküle richten sich mit ihrem hydrophilen Teil dem Wasser und mit ihrem lipophilen Teil der Luft zu, wodurch die Blasen länger bestehen bleiben. Allerdings ist der Schaum an sich kein Reinigungsmittel, sondern ein Nebenprodukt, das die Effektivität des Reinigungsprozesses beeinflussen kann.

Obwohl Schaum oft als Signal für gründliche Reinigung angesehen wird, kann ein Übermaß an Schaum tatsächlich hinderlich sein. In einer Waschmaschine kann zu viel Schaumbildung die Reibung zwischen Kleidungsstücken verringern und somit die Reinigungseffizienz beeinträchtigen. Dennoch löst Schaum auch positive Assoziationen aus – sei es beim Körperwaschen für ein angenehmes Gefühl oder beim Baden für Entspannung durch das Knistern der Bläschen und ihr faszinierendes Erscheinungsbild.

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Lebt in Hannover und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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