Die verbotenen Evangelien enthalten dramatische Geschichten über Jesus‘ Kindheit, die in den kanonischen Evangelien nicht zu finden sind. Jesus wird als Kind dargestellt, das andere mit seinen Fähigkeiten in Angst und Schrecken versetzt. In einer Szene lässt er einen Jungen sterben, erweckt ihn aber dann wieder zum Leben, um zu beweisen, dass sein Fall vom Dach ein Unfall war. Weiterhin wird berichtet, wie Jesus einen Lehrer zu Boden wirft, nachdem dieser ihn geschlagen hat.
Trotz dieser ungewöhnlichen Episoden enthält das Kindheitsevangelium nach Thomas auch Berichte über Wunder, die Jesus in jungen Jahren vollbracht haben soll. Dazu gehören die Heilung eines Schlangenbisses und eines verletzten Fußes. Ein Artikel von Professor Reidar Aasgaard hebt hervor, dass die Geschichten trotz ihrer kontroversen Natur ethisch wertvolle Lehren über Liebe, Respekt, Gehorsam und Hilfsbereitschaft vermitteln.
Der Forscher betont zudem, dass Parallelen zu den kanonischen Evangelien bestehen, insbesondere zu den Evangelien von Lukas und Johannes. Auch dort werden Flüche von Jesus überliefert, was zeigt, dass die Darstellung von Jesus im Kindheitsevangelium nach Thomas ihn nicht weniger göttlich erscheinen lässt. Aasgaard hebt hervor, dass diese Texte ein facettenreicheres Bild von Jesus präsentieren, das sowohl seine göttliche Natur als auch seine menschlichen Herausforderungen betont.
Insgesamt ergibt sich aus den verbotenen Evangelien ein vielschichtiges Bild von Jesus als göttliche Figur mit menschlichen Eigenschaften und Unreife in jungen Jahren. Diese Geschichten bieten Einblicke in unbekannte Aspekte von Jesu Kindheit und verdeutlichen, warum so wenig über diese Zeit in den kanonischen Schriften bekannt ist.
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