Die Große Zikadenplage in den USA: Eine seltene Erscheinung alle 221 Jahre

Eine bemerkenswerte Zikadenplage, die nur alle 221 Jahre auftritt, ist in den USA entstanden. Millionen von Menschen sind davon betroffen, da die lauten und sexuell erregten Insekten einen Monat lang durch Wälder und Vorstadtgärten ziehen. Es handelt sich um eine seltene Kombination zweier Zikadenarten mit verschiedenen Brutzyklen, die in diesem Jahr zusammenkommen. Weltweit gibt es mehr als 3000 Zikadenarten, von denen die meisten als Larven in der Erde leben und nur alle 13 oder 17 Jahre an die Erdoberfläche kommen, um sich zu paaren.

Experten haben keine eindeutige evolutionsbiologische Erklärung dafür, warum Zikaden in Primzahl-Abständen ans Tageslicht kommen. Die enorme Lautstärke, die die Zikaden hervorbringen, durch ihre paarungsbereiten Männchen beeindruckt Forscher und Anwohner gleichermaßen. Es wird erklärt, dass die Zikaden in solch großen Schwärmen auftreten, um Raubtiere zu überlisten und ihre Überlebensstrategie zu gewährleisten.

Schätzungen gehen davon aus, dass in den betroffenen US-Bundesstaaten über eine Billion Zikaden schlüpfen dürften, was zu einer beeindruckenden Population führen würde. Die Zikaden werden vor allem in Waldgebieten anzutreffen sein. Neue Forschungsarbeiten zeigen, dass das Auftreten von Zikaden langfristige Auswirkungen auf das Ökosystem hat, beispielsweise durch eine Zunahme der Eicheltreiberschäden und eine anschließende Erhöhung des Lyme-Borreliose-Risikos bei Menschen.

Auch der Klimawandel könnte die Lebensweise der Zikaden beeinflussen, indem mehr 17-Jahres-Zikaden dauerhaft zu 13-Jahres-Zikaden werden. Trotz der Unannehmlichkeiten für die Bevölkerung bieten die Zikaden auch positive Effekte, wie die Schaffung neuer Lebensräume durch die Eiablage in gut beleuchteten Bäumen. Die aktuelle Plage wurde zuletzt vor 221 Jahren beobachtet, und Experten bestätigen, dass niemand, der heute lebt, dies noch einmal erleben wird.