Neue Erkenntnisse zur Entstehung der Pyramiden nahe Gizeh haben Forscher aufhorchen lassen. Lange Zeit rätselten Wissenschaftler darüber, wie das Material für die monumentalen Bauwerke an die Baustellen gelangte. Eine kürzlich entdeckte ehemalige Nebenarm des Nils, genannt Ahramat, könnte hierauf eine Antwort liefern. Dieser Fluss wurde über 64 Kilometer entlang der Pyramiden, einschließlich der Pyramiden von Gizeh, gefunden und war lange Zeit unter Wüstenboden und Ackerland verborgen.
Die Anlage der Pyramiden in einer eher unwirtlichen und weitgehend unbesiedelten Landschaft stellte Forscher vor ein Rätsel. Die Möglichkeit, dass das Baumaterial per Wassertransport befördert wurde, machte Sinn, da der Nil zwar in der Nähe verläuft, jedoch nicht unmittelbar an die Bauorte heranreicht. Die Entdeckung des Ahramat-Flusses und der damit verbundenen Flusswege in der Studie liefert neue Erkenntnisse über die Annäherungspunkte der Baustoffe zu den Pyramiden.
Dank der Verwendung von Radartechnologie konnten Wissenschaftler signifikante Entdeckungen entlang des Flussufers machen. Gehwege und Strukturen, die vermutlich zur Verbindung der Baustellen mit dem Fluss dienten, wurden gefunden. Dies legt nahe, dass der Transport des Materials entlang des Flusses organisiert war. Zudem verdeutlicht die Möglichkeit des Flusstransports, dass schwere Baumaterialien, die größtenteils aus dem Süden Ägyptens stammten, einfacher flussabwärts zu befördern waren als über Landwege.
Obwohl immer noch Rätsel um die genaue Errichtung der Pyramiden bestehen, scheint die Frage nach dem Transport des Baumaterials über die lange Strecke gelöst zu sein. Die Anpassung der Bauherren an die unterschiedlichen Wasserstände des Flusses könnte erklären, warum die Pyramiden an verschiedenen Orten errichtet wurden. Dieser Schlüsselaspekt liefert neue Erkenntnisse darüber, wie die alten Ägypter wahrscheinlich die Materialien für ihre beeindruckenden Bauwerke transportierten.