Der Mond steht wieder im Fokus der Raumfahrt und der wissenschaftlichen Erkundung. Initiativen zahlreicher Raumfahrtagenturen, einschließlich der NASA, unterstreichen das verstärkte Interesse, das Himmelsobjekt eingehend zu untersuchen. Anlässlich einer anstehenden Raketenmission wird die NASA am 15. Januar 2025 im Rahmen ihres Commercial Lunar Payload Services (CLPS) Programms Mondlander auf die Reise schicken, um neue wissenschaftliche Daten zu gewinnen. Diese geplante Mission ist Teil eines umfassenden Maßnahmenpakets zur wissenschaftlichen Erkundung und steht im Kontrast zu den politisch motivierten Apollo-Missionen der Vergangenheit.

Philipp Reiss, Professor für Lunare und Planetare Exploration an der Technischen Universität München, erläutert, dass der Hauptfokus der aktuellen Mondmissionen auf der Untersuchung des Wassers liegt, sowohl hinsichtlich seiner Herkunft als auch seiner Menge. Diese Erkenntnisse sind entscheidend, da Wasser eine potenzielle Ressource für zukünftige Mondbasen und interplanetare Reisen sein könnte. Die Entwicklung von Technologien zur Sauerstoffextraktion aus Mondgestein und zur Wasseraufbereitung wird in den nächsten zehn Jahren demonstriert.

Technologische Entwicklungen und kommerzielle Kooperation

NASA arbeitet im Rahmen der CLPS-Initiative mit mehreren amerikanischen Unternehmen zusammen, um Wissenschaft und Technologie zur Mondoberfläche zu bringen. Die Verträge sind unbefristet und können bis zu 2,6 Milliarden USD bis 2028 umfassen. Diese Kooperationen sind darauf ausgelegt, wissenschaftliche Experimente durchzuführen und neue Technologien zu testen, um die Grundlagen für bemannte Mondmissionen zu legen. Zudem könnte die Mondoberfläche als Ausgangspunkt für interplanetare Missionen dienen, indem größere Raumfahrzeuge im Mondbereich zusammengebaut und betankt werden.

Parallel zur Mondforschung verfolgt die NASA auch das Ziel, den Mars zu erkunden. Durch die Gewinne aus der Nutzung des Mondes will man langfristig die Besiedelung anderer Planeten unterstützen. Die Entwicklung robotischer Technologien zur Ressourcengewinnung wird hierbei eine zentrale Rolle spielen.

Konfliktpotenzial um lunar Ressourcen

Die ungleiche Verteilung von Ressourcen und der Mangel an klaren Regelungen könnten zu erheblichen Schwierigkeiten führen, besonders wenn unterschiedliche Ziele verfolgt werden – sei es kommerzieller Rohstoffabbau oder wissenschaftliche Forschung. Während der Weltraumvertrag von 1967 besagt, dass die Nutzung des Weltraums zum Wohle der gesamten Menschheit erfolgen muss, bleiben viele Fragen zur Ressourcennutzung ungeklärt. Wissenschaftler fordern daher internationale Gespräche, um die künftige Nutzung und Erforschung des Mondes zu koordinieren.

Die nächsten Jahre könnten für die Mondforschung von höchster Bedeutung sein. Mit den neuen Technologien und den stattfindenden Kooperationen könnte der Mond zu einem Hotspot internationaler Aufmerksamkeit werden und die Weichen für zukünftige interplanetare Missionen stellen.