Der Hochrechner der Nation – Leben und Vermächtnis von Gerhart Bruckmann

„Ein Lebenswerk für die Demokratie“ – Das Vermächtnis von Gerhart Bruckmann

Die österreichische Gemeinschaft trauert um Gerhart Bruckmann, einen Statistiker und Pionier in der Hochrechnung von Wahlergebnissen, der im Alter von 92 Jahren am vergangenen Wochenende verstorben ist. Sein Beitrag zur politischen Landschaft Österreichs reicht weit über seine Funktion als „Hochrechner der Nation“ hinaus.

Geboren am 9. Januar 1932 in Wien, fand Bruckmann nach einer erfolgreichen Karriere in der Wirtschaftskammer seine Leidenschaft für die Statistik. Mit seiner Habilitation im Bereich Statistik an der Universität Wien im Jahr 1966 begann eine Karriere, die ihn bis an die Spitze der akademischen Welt und der politischen Bühne brachte.

Neben seiner bedeutenden wissenschaftlichen Arbeit war Bruckmann vor allem für sein selbst entwickeltes Hochrechnungssystem bekannt, das erstmals bei den Nationalratswahlen 1966 erfolgreich eingesetzt wurde. Seine präzisen Prognosen prägten die Wahlabende im ORF bis ins Jahr 1986 und trugen maßgeblich zur transparenten Berichterstattung über Wahlergebnisse bei.

Nach seinem Rückzug aus der Medienwelt widmete sich Bruckmann der Politik und vertrat die ÖVP im Nationalrat. Sein Engagement als Wissenschafts-, Umwelt- und schließlich Seniorensprecher zeugt von seinem breiten Interesse an gesellschaftlichen Themen und seinem Einsatz für die Anliegen verschiedener Bevölkerungsgruppen.

Das Vermächtnis von Gerhart Bruckmann, geprägt von Integrität, Fachkompetenz und Einsatz für die Demokratie, wird auch über seinen Tod hinaus weiterleben. Seine wegweisenden Beiträge zur politischen Meinungsbildung und zur Förderung von Transparenz in Wahlen hinterlassen eine nachhaltige Wirkung, die weit über seine früheren Funktionen hinausreicht.