Winzige Bärtierchen, auch bekannt als Wasserbären, zählen zu den geheimnisvollsten Lebewesen auf der Erde. Diese winzigen Organismen, die zwischen 500 und 1500 Mikrometern groß sind, können erstaunlicherweise sogar im Weltall überleben. Mit acht Beinchen, die sie einziehen können, und einer röhrenförmigen Öffnung mit kleinen Nadeln für die Nahrungsaufnahme, sind Bärtierchen wahre Allesfresser.
Die widerstandsfähigen Bärtierchen gelten als einige der unzerstörbarsten Organismen der Erde. Diese Fähigkeit, bis zu 30 Jahre ohne Nahrung und Wasser zu überleben und extreme Umweltbedingungen zu widerstehen, stellt selbst Wissenschaftler vor ein Rätsel. Bärtierchen trotzen Strahlung, Hitze, Kälte und dem Vakuum des Weltalls und haben so Naturkatastrophen überlebt.
Die Bezeichnung „Tardigrada“ für Bärtierchen leitet sich von den lateinischen Wörtern „tardus“ für „langsam“ und „gradus“ für „Schritt“ ab, was auf ihr langsames Bewegungstempo hinweist. Unter dem Mikroskop erkennt man, dass ihr Aussehen mit ihrem rundlichen Körper und kurzen Beinchen an kleine Bären erinnert.
Eine besondere Fähigkeit der Bärtierchen, die zur Rätselhaftigkeit ihrer Widerstandsfähigkeit beiträgt, ist die Kryptobiose. Dieser „Zaubertrick“ versetzt die Wasserbären in einen todesähnlichen Zustand, der es ihnen ermöglicht, äußerst widrige Bedingungen zu überstehen. Durch diesen Mechanismus können Bärtierchen viele Jahre und Jahrzehnte alt werden, auch wenn sie normalerweise nur wenige Monate leben würden.
Obwohl Wissenschaftler wie Professor Ralph Schill von der Universität Stuttgart einige dieser Phänomene erklären können, bleibt die genaue Art und Weise, wie Bärtierchen ihre erstaunliche Widerstandsfähigkeit erreichen, noch ein Geheimnis. Die internationale Forschungsgemeinschaft arbeitet weiterhin daran, die einzigartigen Eigenschaften dieser faszinierenden Lebewesen zu entschlüsseln.