Wissenschaft

Das Ende der Welt beim Morgenkaffee: Wie das ‚Klima-Kollaps Café‘ den Untergang diskutiert

Die düstere Welt der Kollapsologen: Wie eine kleine Gruppe den bevorstehenden Untergang prophezeit und sich darauf vorbereitet.

Die Bewegung der Kollapsologen sieht die Umweltzerstörung als antreibende Kraft für das möglicherweise bevorstehende Ende der Welt. Diese Denkströmung, vor allem bekannt durch Pablo Servigne und Raphaël Stevens, prophezeit einen Zusammenbruch des Ökosystems und das Ende der menschlichen Zivilisation. Anhänger dieser Bewegung in Deutschland teilen diese düstere Vorhersage und sehen den Zivilisationskollaps als wahrscheinlichstes Szenario an. Das „Klima-Kollaps Café“ bietet diesen Gleichgesinnten einen Raum zur Diskussion ihrer Gefühle, potenziellen Vorbereitungen auf den Kollaps und Gedanken über das Leben danach.

Obwohl sich die Kollapsologen auf wissenschaftliche Erkenntnisse berufen, wie Berichte des Weltklimarats zitieren und sich ein wissenschaftliches Image geben, gestehen deutsche Vertreter des Bewegung ein, dass ihre Prognosen nicht wissenschaftlich belegt sind. Die Komplexität des Themas erfordere eine Rückkehr zur Intuition. Experten wie Mathematiker Jobst Heitzig arbeiten daran, Modelle zu entwickeln, die komplexe gesellschaftliche Zusammenhänge erklären können. Es gehe darum, Wechselwirkungen zu verstehen, anstatt konkrete Vorhersagen zu treffen.

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Während einige Kollapsologen glauben, dass der Untergang bereits begonnen hat oder bald eintreten wird, sind andere Experten wie Heitzig weniger pessimistisch. Sie sind der Meinung, dass die Menschheit den Klimawandel bekämpfen und eine resilientere Gesellschaft aufbauen kann. Trotzdem betonen sie die Gefahr von internationalen Abhängigkeiten im Wirtschaftssystem, die zu fragileren Gesellschaften führen könnten. Aber es gebe keine klaren Beweise dafür, dass ein Kollaps unvermeidlich ist.

Das Thema Hoffnung spielt auch eine wichtige Rolle in dieser Debatte. Psychoanalytikerin Delaram Habibi-Kohlen betont die menschliche Notwendigkeit von Hoffnung, obwohl das Leben in Zukunft möglicherweise Anpassungen und Verzicht erfordern wird. Zu viel Alarmismus könne die Fähigkeit der Menschen einschränken, sich Lösungen vorzustellen. Trotz der düsteren Vorhersagen der Kollapsologen zeigt das „Klima-Kollaps Café“ eine kämpferische Seite, in der die Teilnehmer trotz der Aussichtslosigkeit entschlossen sind, für eine bessere Zukunft zu kämpfen.

Lebt in Hannover und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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