Durch einen starken Sonnensturm wurden in der Nacht farbenprächtige Polarlichter über vielen Teilen Deutschlands sichtbar. Normalerweise sind Polarlichter hauptsächlich in nördlichen Regionen zu beobachten, aber diesmal reichten sie südlich bis zu den Kanaren. Das Phänomen konnte sogar auf Fotos festgehalten werden, was als äußerst ungewöhnlich gilt. In der Vergangenheit hatte Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg solch starke Polarlichter zuletzt vor über 20 Jahren gesehen.
Das Farbspektakel erstreckte sich über verschiedene Regionen Deutschlands, wie Freiburg, Sachsen-Anhalt, den Taunus, Hanau, Bayern, Ostbrandenburg, Berlin, sowie mehrere niedersächsische und nordrhein-westfälische Orte. Die klaren Nächte und die Abwesenheit von störendem Mondlicht schufen ideale Bedingungen, um das nächtliche Schauspiel zu beobachten.
Für die kommende Nacht prognostiziert der Deutsche Wetterdienst meist sternenklaren Himmel, der die Beobachtung und Fotografie von Polarlichtern erleichtern wird. NOAA berichtete, dass der Sonnensturm noch anhalten werde, da weitere koronale Massenauswürfe auf dem Weg zur Erdatmosphäre seien. Diese Sonnenstürme sind die Ursache für die Polarlichter, die in verschiedenen Stärkekategorien auftreten.
NOAA beobachtete in der Nacht von Freitag auf Samstag „G5-Konditionen“, die zuletzt 2003 bei den sogenannten „Halloween-Stürmen“ auftraten. Für die kommende Nacht reichen laut Experten G3 oder G4 geomagnetische Effekte aus, um Polarlichter mit bloßem Auge sichtbar zu machen. Ein großer Sonnenfleckcluster, der als Ursprung der Sonnenstürme gilt, ist derzeit am Sonnenrand erkennbar und wird in den nächsten Tagen verschwinden. Schutzvorkehrungen wie eine Sonnenfinsternisbrille werden empfohlen, um Schäden an den Augen zu vermeiden.