Das Forschungs- und Lehrbarometer für die Wissenschaft im Jahr 2023 liefert wichtige Erkenntnisse über die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen im wissenschaftlichen Bereich. Laut Professor Lambert T. Koch, Präsident des Deutschen Hochschulverbandes (DHV), sind zuverlässige und attraktive Karriereperspektiven entscheidende Faktoren, um den aktuellen Schwierigkeiten im Wissenschaftssektor entgegenzuwirken. Eine ausreichende Finanzierung der Hochschulen ist von Bund und Ländern gefordert, um die Qualität und Attraktivität der akademischen Laufbahnen zu gewährleisten.
Die Arbeits- und Forschungsbedingungen in der Wissenschaft zeigen unterschiedliche Zufriedenheitsniveaus. Während insgesamt eine Zufriedenheit mit den Bedingungen besteht, verzeichnen Juniorprofessuren eine hohe Arbeitsbelastung und niedrige Zufriedenheit. Die Stellenbesetzung im Mittelbau gestaltet sich zunehmend schwierig, was auf Herausforderungen im wissenschaftlichen Nachwuchs hindeutet.
Die Karriereaussichten in der Wissenschaft erfahren Veränderungen, da nicht mehr alle Promovierenden die Professur als primäres Karriereziel anstreben. Die Gründe dafür liegen in unsicheren beruflichen Perspektiven und finanziellen Möglichkeiten im akademischen Bereich. Neben unzureichender Betreuung und eingeschränkten Karrierechancen werden vor allem die nicht wettbewerbsfähigen Einkommensmöglichkeiten als problematisch identifiziert.
Die Studie weist darauf hin, dass Professorinnen und Professoren an Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) zwar mit ihrer beruflichen Position zufrieden sind, jedoch mit hohen Lehrdeputaten und Betreuungszeiten konfrontiert sind. Die Untersuchung beleuchtet auch die Arbeitsteilung zwischen Forschung und Lehre an deutschen Hochschulen, wobei deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Statusgruppen und Fachbereichen zu erkennen sind.