UmweltWissenschaft

Algenschleim an der Adria: Auf heimischen Stränden kribbelt es!

"Algenschleim an den Stränden der Adria, insbesondere in Italien und Kroatien, sorgt in dieser Hauptsaison für Unbehagen bei Urlaubern und hat möglicherweise mit den hohen Wassertemperaturen von bis zu 30 Grad sowie einer erhöhten Nährstoffzufuhr zu tun, was nicht nur das Badevergnügen trübt, sondern auch die Fischerei bedroht."

Der Anblick von glitschigem Algenschleim hat in den letzten Wochen die Strände an der Adria geprägt und wirft wichtige Fragen zur Umwelt und Wirtschaftschancen der Region auf. Vom Golf von Triest bis hin nach Ancona sind die Urlauber mit weißen, bräunlichen Ansammlungen konfrontiert, die bei Hitze bis zu 30 Grad Celsius entstehen. Solche Algenblüten, die in der Fachsprache auch als „Meeresrotz“ bekannt sind, könnten eine ernsthafte Herausforderung darstellen, nicht nur für Schwimmer, sondern auch für lokale Fischer.

Herkunft und Entwicklung des Phänomens

Die Ursachen dieser Algenschleim-Phänomene sind nicht vollständig geklärt, jedoch spielen hohe Wassertemperaturen, die in dieser Saison ungewöhnlich hoch sind, eine entscheidende Rolle. Wie der Meeresbiologe Roberto Danovaro erklärt, begünstigen diese hohen Temperaturen das Wachstum von Algen, insbesondere wenn sie mit den Nährstoffen in Verbindung stehen, die aus landwirtschaftlichen Praktiken, wie Düngemitteln und Pestiziden, in das Wasser gelangen.

Bereits im Jahr 1697 beschrieb der Zisterziensermönch Paolo Boccone diese Phänomene an den Stränden der Adria, wobei bereits damals die „Reste von verflochtenen und verwobenen Fasern“ die Sinne der Schwimmer belästigten. Der Begriff „mare sporco“, was „schmutziges Meer“ bedeutet, ist seit eineinhalb Jahrhunderten in der wissenschaftlichen Literatur etabliert.

Folgen für Tourismus und Fischerei

Die Auswirkungen der Algenschleim-Bildung sind weitreichend. Während die Tourismusbranche aufgrund der flüchtigen Badevergnügens leidet – viele Badegäste empfinden den Schleim als unangenehm und können sich nach dem Schwimmen nicht sicher fühlen – sind es die Fischer, die besonders betroffen sind. Ein Branchenverband hat kürzlich Unterstützung vom Staat gefordert, da die Schleimansammlungen die Bootsbewegungen erheblich beeinträchtigen.

Boote können oft die Fahrt ins offene Meer nicht antreten, und die Anhaftung des Schleims an Schiffsschrauben führt zu wiederholtem Wartungsaufwand. Rapid eskalierende Algenbestände bringen nicht nur das Fangen von Fischen in Gefahr, sondern können auch den Fischbestand selbst beeinflussen.

Ein Hoffnungsschimmer

Trotz der momentanen Problemen glaubt Danovaro, dass die Adria in den vergangenen Jahrzehnten weniger verschmutzt ist als noch vor 40 Jahren. Es gibt auch Anzeichen, dass der Schleim an vielen Orten bereits anfängt, sich zu zersetzen, was auf das Engagement von Bakterien im Wasser hinweist. „Vielleicht geschieht dies noch vor dem großen Ansturm der Urlauber“, hofft Danovaro.

Der klima-bedingte Wandel

Insgesamt lassen die Veränderungen in der Adria einen glasklaren Trend erkennen: Die steigenden Wassertemperaturen wegen des Klimawandels könnten der Hauptgrund für die Zunahme solcher Phänomene sein. Experten zufolge brauchen wir dringend nachhaltige Lösungen, um sowohl die Umwelt als auch das wirtschaftliche Wohlergehen der Anwohner zu schützen.

Es ist klar, dass der Algenschleim nicht nur ein vorübergehendes Problem darstellt, sondern eine ernsthafte Herausforderung für das Ökosystem der Adria ist. Die Höhepunkte des Tourismus könnten weniger fröhlich ausfallen, wenn die Verantwortlichen nicht jetzt handeln.

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