Zum 75. Jahrestag der Verkündigung des Grundgesetzes wird die Bedeutung der Grundrechte für die Wissenschaft hervorgehoben. Laut dem Deutschen Hochschulverband (DHV) ermöglicht der umfassende Grundrechtsschutz, speziell die Wissenschaftsfreiheit gemäß Artikel 5 Absatz 3 des Grundgesetzes, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, unabhängig zu lehren und zu forschen. Die wissenschaftliche Bewertung erfolgt ausschließlich durch die Scientific Community anhand methodischer und fachlicher Kriterien. Politische Einflussnahme und staatliche Kontrolle stoßen hier an ihre Grenzen, betont DHV-Präsident Professor Lambert T. Koch.
Der „Academic Freedom Index“ zeigt, dass Wissenschaftsfreiheit keineswegs selbstverständlich ist. Deutschland zählt zu den Ländern mit der stärksten Wissenschaftsfreiheit weltweit, was auch Dr. Kai Sicks, Generalsekretär des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), unterstreicht. Diese außergewöhnliche Wissenschaftsfreiheit bringt jedoch auch eine besondere Verantwortung mit sich, insbesondere beim Schutz bedrohter Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und ausländischer Studierender.
Trotz der privilegierten Position in Bezug auf Wissenschaftsfreiheit sind auch in Deutschland zunehmend Anfeindungen gegenüber Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zu beobachten, warnt Koch. Die Verteidigung von Demokratie und Wissenschaftsfreiheit muss daher fortlaufend gewährleistet werden. Professor Wolfgang Wick, Vorsitzender des Wissenschaftsrates, unterstreicht, dass das Grundgesetz seit 75 Jahren demokratische Werte garantiert und das freie Zusammenleben in einer offenen Gesellschaft ermöglicht. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung auf Basis von Fakten und Wissen spielt dabei eine entscheidende Rolle, besonders angesichts demokratiefeindlicher Entwicklungen.
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