Pater Alfred Tönnis lädt wieder in die Wallfahrtskirche Sr. Johannes Baptist in Uttenweiler ein, um eine Reihe von Fastenpredigten von prominenten „Nicht-Theologen“ zu veranstalten. Diese besonderen Gottesdienste finden im Rahmen der Fastenzeit statt und beginnen jeweils um 16 Uhr. Auf die Besucher warten Lieder, Fürbitten, Gebet und Segen, gefolgt von der Möglichkeit, sich im persönlichen Gespräch mit den Predigern auszutauschen. Die Predigten basieren auf selbst gewählten Texten aus der Bibel oder ähnlichen Büchern, wobei jeder Prediger seine ganz persönliche Perspektive einbringt. Schwäbische berichtet, dass jede dieser Predigten eine Dauer von 30 bis 40 Minuten hat.
Unter den angekündigten Predigern befindet sich auch Manuel Hagel, der am 16. März 2025 seine Gedanken teilen wird. Die Bundestags-Vizepräsidentin Katrin Göring-Eckhardt und Dr. Richard Bösch, Geschäftsführer von „pax christi“ in der Diözese Rottenburg-Stuttgart, sind ebenfalls Teil dieses inspirierenden Programms. Robin Halle, stellvertretender Chefredakteur der „Schwäbischen Zeitung“, wird die Reihe mit seiner Predigt am 9. März 2025 eröffnen. Zudem wird eine Überraschungs-Predigt aus der Musikbranche für den Abschluss der Fastenzeit erwartet, deren Name bald bekannt gegeben wird. Im Vorjahr waren unter anderem Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Bundesministerin Lisa Paus als Prediger aktiv.
Historischer Hintergrund des Fastens
Das Fasten hat in verschiedenen Religionen und Kulturen eine lange Tradition. Alle großen Religionsstifter durchliefen Phasen des Verzichts, um innere Klarheit und eine tiefere Verbindung zu Gott zu erlangen. Jesus fastete beispielsweise 40 Tage in der Wüste vor seinem öffentlichen Wirken, während auch Mohammed und Moses ähnliche Erfahrungen machten. Planet Wissen beschreibt, dass im Islam das Fasten als göttliches Gebot gilt und eine der fünf Säulen darstellt. Während des Ramadans fasten Muslime 30 Tage lang zwischen Sonnenauf- und Sonnenuntergang.
Im Christentum hingegen erstreckt sich die Fastenzeit von Aschermittwoch bis Ostern und dient der Besinnung, Buße und Nähe zu Gott. Obwohl die strengen Regeln für das Fasten inzwischen weitgehend gelockert wurden, gibt es dennoch Traditionen wie das Freitagsfasten, das im Christentum immer noch beachtet wird. Die evangelische Kirche ruft zur Aktion „7 Wochen ohne“ auf und ermöglicht den Menschen, individuell zu gestalten, wie sie die Fastenzeit erleben möchten.
Die Fastenpredigten auf dem Bussen sind nicht nur ein religiöses, sondern auch ein kulturelles Ereignis, das Menschen aus der Region zusammenbringt und den Austausch über Glauben und Werte fördert. Ein fester Bestandteil ist die Einladung zur Einkehr und zum Gespräch nach dem Gottesdienst. Die Webseite der Seelsorgeeinheit Bussen liefert weitere Informationen zu den Terminen und den jeweiligen Predigern.