Wirtschaft

Zuwanderung an Hochschulen: Lösung für Fachkräftemangel in Deutschland?

"Neue Wege zur Fachkräftesicherung: Wie können Hochschulen dazu beitragen?"

In Deutschland herrscht ein Fachkräftemangel, der in den kommenden Jahren aufgrund des demografischen Wandels weiter zunehmen wird. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) betont in einer aktuellen Studie die Bedeutung der Zuwanderung an die Hochschulen als Möglichkeit, diesem Mangel entgegenzuwirken. Wido Geis-Thöne, der die Studie erstellt hat, weist darauf hin, dass immer weniger junge Menschen in den Arbeitsmarkt nachrücken, was zu einer Verschärfung der Fachkräfteengpässe führen wird.

Die Studie betont, dass Zuwanderung ein wichtiger Beitrag zur Sicherung von Wachstum und Wohlstand leisten kann. Allerdings stehen weltweit nur begrenzt wanderungsbereite Fachkräfte zur Verfügung, deren Qualifikationsniveau mit einem deutschen Berufs- oder Hochschulabschluss vergleichbar ist. Zusätzlich konkurrieren andere Länder ebenfalls um hochqualifizierte Einwanderer.

Geis-Thöne unterstreicht die Bedeutung einer besseren Ausbildungsmöglichkeit für Personen aus dem Ausland an deutschen Hochschulen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Zudem zeigt die Studie auf, dass viele ausländische Studierende bereits langfristig in Deutschland bleiben. Insbesondere indische Staatsangehörige bilden mittlerweile die größte Gruppe unter den internationalen Studierenden und planen häufig einen dauerhaften Verbleib im Land.

Besonders im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) ergibt sich laut der Studie großes Potenzial für eine weitere Steigerung der internationalen Studierendenzahlen. Um die Fachkräftesicherung langfristig zu gewährleisten, empfiehlt Geis-Thöne gezielte Maßnahmen zur Ansprache und Begleitung internationaler Studierender sowie eine erfolgreiche Integration in den deutschen Arbeitsmarkt. Bereits bestehende Initiativen wie die „Campus-Initiative Internationale Fachkräfte“ sollen dabei unterstützen, die Ausbildung von ausländischen Studierenden optimal zu gestalten.

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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