Schwerin (dpa/mv) – Das Land Mecklenburg-Vorpommern reagiert auf den gegenwärtigen Wohnungsmangel in Ferienregionen und Universitätsstädten mit dem größten Wohnungsbauprogramm seit Jahren. Christian Pegel (SPD), zuständiger Minister, gab bekannt, dass in diesem Jahr mehr als 114 Millionen Euro dafür bereitgestellt werden. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem nur knapp 79 Millionen Euro zur Verfügung standen, bedeutet dies eine Steigerung um 45 Prozent. Im Jahr 2020 waren lediglich 32 Millionen Euro verfügbar.
Die Programme des Landes sind gezielt auf die gestiegene Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in Hochschulstädten und touristischen Hotspots ausgerichtet. Minister Pegel betonte, dass der Neubau und die Finanzierung in Regionen mit deutlich unter dem Durchschnitt liegenden Mieten keinen Sinn machen, wenn die Mittel knapp sind.
Obwohl grundsätzlich ausreichend Wohnraum in Mecklenburg-Vorpommern vorhanden ist – Ende 2022 gab es 931.056 Wohnungen für etwa 1,6 Millionen Einwohner, darunter allein im Vorjahr 5616 neu gebaute Wohnungen – gibt es dennoch Regionen mit angespannter Wohnungssituation. In Rostock und Greifswald wurde bereits die Mietpreisbremse eingeführt. Andererseits gibt es auch Orte, insbesondere in peripheren ländlichen Gebieten, mit nennenswertem Leerstand.
In Mecklenburg-Vorpommern spielt die Eigentümerstruktur eine entscheidende Rolle für moderate Mieten, da jede zweite Mietwohnung in kommunaler oder genossenschaftlicher Hand ist. Die Anpassung von Bestandswohnungen an moderne Standards, einschließlich Maßnahmen wie der Einbau von Aufzügen oder energetische Sanierungen, wird ebenfalls gefördert. Diese Schwerpunkte sollen dazu beitragen, den Wohnungsbedarf im Land zu decken und leistbaren Wohnraum für die Bevölkerung bereitzustellen.