Der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Achim Wambach, hat eine dringende Notwendigkeit einer wirtschaftspolitischen Wende Deutschlands nach französischem Vorbild betont. Er unterstreicht die Bedeutung einer Rückbesinnung auf traditionelle Stärken, da Deutschland im internationalen Investitionsvergleich deutlich an Boden verloren hat. Trotz der Anerkennung von Großinvestitionen in Branchen wie Automobil- und Pharmasektor, wie beispielsweise von Tesla in Brandenburg oder Eli Lilly in Rheinland-Pfalz, warnt Wambach vor der Gefahr, Unternehmen durch staatliche Subventionen anzulocken.
Als positives Beispiel für Auslandsinvestitionen nennt der Experte Frankreich und hebt die Bemühungen von Präsident Macron hervor, der mit seiner Kampagne „Invest in France“ regelmäßig Unternehmer und Manager einlädt. Die französische Regierung hat Maßnahmen ergriffen, um den Investitionsstandort Frankreich attraktiver zu gestalten, was zu einem Anstieg ausländischer Investitionen geführt hat.
Wambach betont, dass Unternehmen nach Deutschland kommen, aufgrund der hochwertigen Ausbildung und der Fähigkeiten der Bevölkerung. Er weist darauf hin, dass Deutschland bei Innovationsindikatoren vor Ländern wie Frankreich, den USA, China und England steht, was auf die Stärke des Wissens und der Fähigkeiten der Arbeitskräfte zurückzuführen ist. Dennoch mahnt er, dass diese Stärke kontinuierlich erarbeitet werden muss, insbesondere angesichts enttäuschender Ergebnisse im letzten Pisa-Test als Weckruf für Verbesserungen.