Wirtschaft

Wirtschaftsaussichten in Brandenburg und Berlin: Herausforderungen und Hoffnungen

Düstere Prognose: Wie Tesla die Absatzschwäche überwinden will

Die regionale Wirtschaft in Brandenburg und Berlin sieht düsteren Zeiten entgegen, da drei von vier Branchen ihre Stimmung als „mittelmäßig“ bis „eher schlecht“ einschätzen. Laut der Frühjahrsumfrage der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB) rechnet kein Wirtschaftszweig mit zusätzlichen Investitionen. Der Hauptgeschäftsführer Alexander Schirp warnte vor anhaltender Konjunkturschwäche in der Region, wobei die Wirtschaftsprognose für Brandenburg mit einem Plus von 1,5 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres liegt, jedoch über dem Bundesdurchschnitt von 0,3 Prozent.

Der starke wirtschaftliche Aufschwung im ersten Halbjahr des Vorjahres war hauptsächlich der Autoindustrie in Brandenburg zu verdanken, insbesondere der Tesla-Ansiedlung in Grünheide. Trotz des ursprünglichen Wachstums von sechs Prozent im ersten Halbjahr, sank die Wachstumsrate im zweiten Halbjahr 2023 auf 2,5 Prozent. Die Unsicherheit in Bezug auf Tesla als „die große Unbekannte“ für das laufende Jahr wurde betont, aufgrund der weltweiten Absatzschwäche in der Elektromobilität und der steigenden Konkurrenz, insbesondere aus China.

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Hauptgeschäftsführer Schirp betonte die Abhängigkeit von Tesla in Grünheide für die Wirtschaft Brandenburgs und äußerte die Hoffnung, dass die Absatzschwäche im Bereich Elektromobilität im zweiten Halbjahr überwunden wird. Positive Signale ergeben sich aus der Entwicklung in der Lausitz, wo der Strukturwandel positiv verläuft. Dennoch gibt es laut Schirp besorgniserregende Signale aus der Bauindustrie in Berlin-Brandenburg, besonders aufgrund hoher Grundstückspreise, Baukosten und Fachkräftemangel.

Trotz einiger positiver Entwicklungen im Handwerk und bestimmten Branchen kämpfen vor allem der Handel mit schwachen Umsätzen und die Verbraucher mit Unsicherheit. Die Digitalwirtschaft und die Informations- und Kommunikationstechnologie könnten in Berlin als Hoffnungsträger dienen, um das Wirtschaftswachstum anzukurbeln.

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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