Die Westbrandenburger Wirtschaft befindet sich laut Dr. Manfred Wäsche, dem Hauptgeschäftsführer der IHK Potsdam, derzeit in einer Stagnation. Eine schnelle Erholung ist nicht in Sicht, wie aus den Ergebnissen der Frühsommer-Konjunkturumfrage hervorgeht. Der IHK-Geschäftsklimaindex für die Region zeigt einen geringfügigen Anstieg auf 96,9 Punkte, nachdem er zu Beginn des Jahres bei 94,8 Punkten lag. Die Lage in der Dienstleistungsbranche verzeichnet eine leichte Verbesserung, während sich die Situation in der Industrie weiter verschlechtert. Hohe Energiekosten, mangelnde Aufträge und schwierige wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen belasten insbesondere die Industrieunternehmen.
Die Geschäftsaussichten für die Zukunft bleiben pessimistisch, obwohl sich die Erwartungen leicht verbessert haben. Dennoch gehen viele Unternehmen von einer gleichbleibenden Geschäftslage aus, während der Anteil der pessimistischen und optimistischen Ausblicke zurückgeht. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass die Wirtschaft der Region sich auf einem Plateau befindet, deutlich unterhalb des Niveaus der vergangenen Jahre. Besonders negativ sehen die Unternehmen im Baugewerbe die kommenden Monate, mit mehr als der Hälfte, die von einer Verschlechterung der Geschäftslage ausgehen.
Der Fachkräftemangel und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bleiben die größten Risiken für die regionale Wirtschaft. Die Unternehmen kämpfen branchenübergreifend mit Personalmangel und beklagen die bürokratischen Belastungen sowie unzureichende politische Impulse. Die Investitionsbereitschaft im Inland ist weiterhin verhalten, wobei vor allem Ersatzbedarfe als Hauptmotiv für Investitionen genannt werden. Die Industrie und Dienstleistungsbranche planen überdurchschnittlich viele Investitionen, wobei Rationalisierung eine zentrale Rolle spielt.
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