In der 18. Börsenwoche des Jahres zeigten die Konjunkturdaten, insbesondere die hartnäckige Inflation, eine negative Auswirkung auf den S&P 500 und den Nasdaq Composite. Dies markierte den ersten Rückgang der Aktienkurse nach einem fünfmonatigen Anstieg. Die Unternehmensergebnisse wurden genau beobachtet, obwohl die meisten Unternehmen mit ihren Berichten keine großen Enttäuschungen lieferten. Gleichzeitig warfen Frühindikatoren für die US-Wirtschaft, vor allem die Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor, Fragen auf. Diese Indizes zeigten einen Rückgang unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten bei steigenden Preisen, was Bedenken hinsichtlich des Goldilocks-Szenarios aufkommen ließ.
Die Fedsitzung brachte wenig neue Erkenntnisse, da selbst der Fed-Chef Powell unsicher war, wie sich Wirtschaft, Inflation und Arbeitsmarkt in Zukunft entwickeln werden. Die Märkte begannen, sich mehr auf die Wirtschaft im Wahljahr 2024 zu konzentrieren. Doch am darauffolgenden Freitag brachten unerwartete Ereignisse die anderen Indikatoren durcheinander und sorgten für Aufsehen.
Der S&P 500 verzeichnete im April einen Rückgang von 4,16 Prozent, was auf die überhöhte Euphorie der Investoren und die kritischere Bewertung von Unternehmensergebnissen zurückzuführen war. Die Verluste erstreckten sich auch auf andere Indizes wie den Nasdaq Composite und den Dow Jones. Der deutsche Leitindex DAX 40 zeigte sich überraschend stabil trotz gegenteiliger Wirtschaftsmeldungen aus Deutschland. Die jüngste Korrektur beim S&P 500 war jedoch statistisch betrachtet nicht ungewöhnlich und deutete auf einen Schaukelmarkt hin.
Die Wirtschaftsdaten der Woche prägten das Thema Inflation, während der Rückgang der Einkaufsmanagerindizes und des Verbrauchervertrauens in den USA Besorgnis über eine drohende Rezession aufkommen ließ. Überraschenderweise zeigten die Arbeitsmarktdaten am Ende der Woche einen Rückgang der erwarteten Stellen und einen Anstieg der Arbeitslosenrate. Die Börsen reagierten positiv, da auch die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe zurückging.
Insgesamt deutet die Entwicklung darauf hin, dass die Märkte sich von Zinsfantasien verabschieden und sich vermehrt auf die wirtschaftliche Entwicklung und Unternehmensberichte konzentrieren. Die Ungewissheit bleibt bestehen, ob die Korrektur an den Aktienmärkten anhalten wird und ob die US-Wirtschaft einer möglichen Rezession entgegensteuern kann. Trotz einer gewissen Stabilisierung sind die Märkte weiterhin von Unsicherheit und Volatilität geprägt.