Ab dem 1. Februar 2025 erheben die USA Zölle auf Waren aus Kanada, Mexiko und China. Diese Entscheidung wurde von Präsident Trump getroffen, der diese Maßnahme als Teil seiner Strategie zur Bekämpfung eines Handelsdefizits von 200 Milliarden Dollar mit Kanada rechtfertigte. Gleichzeitig kritisierte er die Behandlung durch das Nachbarland. Die neuen Zölle werden 10% für Importe aus China und 25% für Waren aus Kanada und Mexiko betragen. Ausnahmen gelten jedoch für Öl- und Gasimporte aus Kanada und Mexiko, bei denen die Zölle erst am 18. Februar in Kraft treten werden.
Die Situation hat bereits zu erhöhten Spannungen zwischen den USA und Kanada geführt. Kanadas Außenministerin Melanie Joly und weitere Kabinettskollegen waren in Washington, um Krisengespräche zu führen und die Strafzölle abzuwenden. Trump machte jedoch klar, dass diese nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Trudeau kündigte im Falle von Zöllen „schnelle und robuste“ Gegenmaßnahmen an und plant eine Reaktion in mehreren Stufen.
Reaktionen aus Kanada
Die kanadische Regierung hat sich vehement gegen die drohenden Handelsbeschränkungen gewährt. Trudeau betonte, dass seine Regierung auf Diplomatie setzt, während Provinzpolitiker wie Doug Ford gegen die Drohungen von Trump protestieren. Kritiker wie Brian Topp, ein Berater der kanadischen Regierung, bezeichnen Trumps Drohungen als inakzeptabel. Kanadier zeigen starke Emotionen gegenüber dem US-Präsidenten; einige haben sogar einen Boykott von US-Produkten ins Leben gerufen und empfehlen, „Buy Canadian“ zu unterstützen.
Die wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen den USA und Kanada sind eng. So fließen 75% der kanadischen Exporte in die USA. Deshalb könnten die verhängten Zölle ebenfalls erhebliche Auswirkungen auf die kanadische Wirtschaft haben, möglicherweise sogar eine Rezession auslösen, die vor allem von einem Rückgang des internationalen Handels beeinflusst wäre.
Potenzielle Folgen der Handelskriege
Wirtschaftsexperten warnen, dass die höheren Zölle die Lebenshaltungskosten für einen Durchschnittshaushalt in den USA um rund 800 Dollar pro Jahr erhöhen könnten. Zudem könnten die Strafzölle auf Öl und Gas die Benzinpreise in den USA um bis zu 20 Cent pro Liter steigen lassen. Diese Erhöhungen könnten durch die Inflation und die Beeinträchtigung der Kaufkraft der Verbraucher verstärkt werden. Die höheren Kosten für Importe werden voraussichtlich auf die Verbraucher übertragen, was den internationalen Handel zusätzlich einschränkt.
Es besteht auch die Möglichkeit, dass Kanada im Rahmen seiner Gegenmaßnahmen gezielte Zölle auf US-Produkte verhängt, die republikanisch regierte Bundesstaaten betreffen. Dazu zählen möglicherweise symbolträchtige Waren wie Bourbon und Orangensaft, die signifikante US-Industrien bedrohen könnten. Solche Handelskonflikte führen nicht nur zu wirtschaftlichen Nachteilen, sondern auch zu diplomatischen Spannungen und Konflikten zwischen den betroffenen Ländern.
Experten betonen, dass Trump in der Verhandlungsmacht derzeit überlegen ist, was die Möglichkeit eines neuen Handelsabkommens erhöht. Dennoch bleibt ungewiss, wie sich die Situation auf die Beziehungen zwischen Kanada und den USA auswirken wird, insbesondere mit Neuwahlen in Kanada im Mai, wo die Handhabung von Trumps Drohungen ein zentrales Thema im Wahlkampf darstellen könnte.
In Anbetracht der komplexen Dynamiken zwischen Schutzzöllen, internationalen Handelsbeziehungen und den damit verbundenen wirtschaftlichen Konsequenzen stellt sich die Frage, ob dieser Handelskrieg nicht weitreichende negative Auswirkungen auf die globale Wirtschaft haben könnte. Handelskriege neigen dazu, die wirtschaftlichen Beziehungen zu belasten und das Wirtschaftswachstum zu verlangsamen, was sowohl Unternehmen als auch Investoren verunsichern kann.