Wirtschaft

US-Anleger blicken besorgt auf Nvidia und den Technologiesektor

Nach einem signifikanten Rückgang der Nvidia-Aktien und gedämpfter Anlegerstimmung an der Wall Street am 4. September 2024, inmitten von Sorgen um das US-Wirtschaftswachstum und bevorstehenden Arbeitsmarktdaten, bleibt das Unternehmen weiterhin auf Abwärtskurs.

Die US-Börsen zeigen sich in einer angespannten Verfassung, nachdem sie am Vortag einen erheblichen Rückgang verzeichneten. Die Anleger sind besonders vorsichtig, wenn es um Technologien geht, die oft hoch bewertet sind. Die Sorgen um die Stabilität der US-Wirtschaft bilden einen Hintergrund, der die Stimmung an der Wall Street stark beeinflusst. An einem wechselhaften Mittwoch schwankten die wichtigen US-Indizes um ihre Schlussstände vom Vortag, wobei der Dow-Jones-Index der Standardwerte einen leichten Anstieg von 0,1 Prozent verzeichnete und bei 40.974 Punkten schloss.

Im Gegensatz dazu gab der technologielastige Nasdaq um 0,3 Prozent nach und fiel auf 17.084 Zähler. Der S&P 500 verlor 0,2 Prozent und notierte bei 5.520 Punkten. Diese Entwicklungen sind nicht überraschend, da die US-Wirtschaft mit einer Reihe schwacher Industriedaten konfrontiert ist, die bereits am Dienstag den größten Verlust seit Anfang August verursacht haben. An diesem Donnerstag wird die Aufmerksamkeit der Anleger auf die bevorstehenden Arbeitsmarktdaten gerichtet sein, die entscheidende Informationen über die künftigen Zinsschritte der US-Notenbank liefern sollen.

Inzidenztracker

Herausforderungen für Nvidia und den Technologiesektor

Die Aktien von Nvidia, einem führenden Anbieter im Bereich Künstliche Intelligenz, setzen ihre negative Tendenz fort. Nach einem Rückgang von 10 Prozent am Dienstag fielen die Aktien erneut um 1,7 Prozent. Der Verlust seit dem 18. Juni beträgt damit etwa 20 Prozent. Dies wirft Fragen auf, ob die hohen Bewertungen des Unternehmens noch gerechtfertigt sind, insbesondere in Anbetracht der gemischten Erwartungen hinsichtlich der Rentabilität von KI-Investitionen. Der Markt zeigt sich zunehmend skeptisch gegenüber den überhöhten Kursgewinnen in der Technologiebranche.

Während Nvidia unter Druck steht, konnten andere Unternehmen in der Chipbranche wie Micron, Broadcom und Qualcomm moderate Gewinne im Bereich von 0,8 bis 1,3 Prozent verzeichnen. Die allgemeine Euphorie über technologische Innovationen, besonders im Bereich der Künstlichen Intelligenz, scheint jedoch von den wachsenden Sorgen über eine langsame Amortisation getrübt zu werden. „Der Fokus verlagert sich auf die Bewertungen des US-Aktienmarktes im Allgemeinen, und einige Tech-Aktien weisen hohe Prämien auf“, bemerkte Tai Hui von J.P. Morgan Asset Management.

Zusätzlich sorgt die schwächere Leistung des chinesischen Dienstleistungssektors für zusätzliche Unsicherheit. An den Rohstoffmärkten fiel der Rohölpreis der Nordsee-Sorte Brent um 1,9 Prozent auf 72,38 Dollar pro Barrel, was ein weiterer Indikator für das gesamtwirtschaftliche Klima ist.

Im Schatten dieser Entwicklungen stürzten die Aktien des Cybersecurity-Unternehmens Zscaler um über 18 Prozent ab, nachdem das Unternehmen einen enttäuschenden Ausblick für 2025 präsentierte. Analysten hatten den bereinigten Gewinn pro Aktie auf 3,33 Dollar geschätzt, doch Zscaler korrigierte seine Prognose auf lediglich 2,81 bis 2,87 Dollar. Auch Dollar Tree sah sich einer Talfahrt gegenüber, nachdem das Unternehmen seine Umsatzprognose für das Jahr auf 30,6 bis 30,9 Milliarden Dollar gesenkt hatte, was einem Rückgang von zuvor 31 bis 32 Milliarden Dollar entspricht.

Inmitten dieser Marktentwicklungen bleibt die Anlegermentalität fragil, und der immediate Blick ist auf die kommenden Arbeitsmarktdaten gerichtet. Diese könnten entscheidende Signale dafür geben, wie die US-Notenbank auf die anhaltenden ökonomischen Herausforderungen reagiert.

Lebt in Amberg und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"