Am 21. Januar 2025 hat das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos, Schweiz, begonnen. An dem international renommierten Treffen nehmen rund 3.000 Führungskräfte aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft teil. Der Fokus liegt auf dem Motto des WEF 2025: „Zusammenarbeit für das intelligente Zeitalter“. Inmitten geopolitischer Herausforderungen und einer angespannten weltwirtschaftlichen Lage sorgt besonders die Rückkehr von Donald Trump als US-Präsident für großes Aufsehen.
Trump zeigt sich in seiner Antrittsrede wenig kooperativ und stellt klar, dass er seine Agenda mit dem Motto „Amerika wieder groß machen“ umsetzen möchte. Während der Veranstaltung wird er digital zugeschaltet, um mit CEOs zu diskutieren. Unterdessen protestieren etwa 300 meist junge Menschen unter dem Motto „Smash the WEF“ gegen das Forum und kritisieren Trumps Einfluss auf die internationale Politik. Die Plakate der Protestierenden enthalten Botschaften wie „Kampf dem Kapitalismus“ und „Fight Trump“.
Geopolitische Herausforderungen
Die Diskussionen in Davos sind von wichtigen geopolitischen Herausforderungen geprägt. Insbesondere der Krieg in der Ukraine und die anhaltenden Konflikte im Nahen Osten sind zentrale Themen. Trumps neues Vorgehen, das auf Prinzipien des Stärkeren basiert, gefährdet die westliche Kritik an Russland und untergräbt die Glaubwürdigkeit der USA als Demokratie. Spannend bleibt, dass Trump in seiner Antrittsrede die Ukraine nicht erwähnt, was als Zeichen seines mangelnden Interesses gewertet werden kann.
WEF-Direktor Alois Zwinggi hebt hervor, dass hohe Zölle, welche Trump in Aussicht stellt, das weltweite Wirtschaftswachstum hemmen könnten. Angesichts dieser Drohung wird die US-Politik als Herausforderung für die Welt angesehen. Ergänzend unterstreicht SAP-Strategiechef Sebastian Steinhäuser die Notwendigkeit, Bürokratie abzubauen und in Digitalisierung zu investieren, um internationale Zusammenarbeit, insbesondere mit den USA, zu fördern.
Wirtschaftliche und Umweltfragen
Das WEF sieht sich mit der kritischen Herausforderung konfrontiert, dass es von manchen als elitär wahrgenommen wird. Viele der Meetings finden hinter verschlossenen Türen statt, was zu Verschwörungstheorien führt. Der „Global Risks Report“ identifiziert Kriege und bewaffnete Konflikte als die größten Gefahren für die Welt, während Extremwetterereignisse infolge des Klimawandels als langfristige Bedrohung für die globale Wirtschaft gelten.
In diesem Kontext erscheint Trumps Mangel an ethischen Bedenken oder Interesse an Klimaschutz besonders bemerkenswert. Während der Veranstaltung wird deutlich, dass Trumps Rückkehr in die Politik auch die Aufmerksamkeit auf neue wirtschaftliche Allianzen lenkt, da einige US-Partnerfirmen bereits Anpassungen an den Machtwechsel in Washington vorgenommen haben.
Die Anwesenden in Davos, darunter 60 Staats- und Regierungschefs sowie 900 CEOs internationaler Konzerne, stehen vor der schwierigen Aufgabe, Lösungen für diese komplexen Herausforderungen zu finden, während sie sich gleichzeitig mit der anhaltenden Unberechenbarkeit der US-Politik auseinanderzusetzen müssen. Die Schweizer Juso-Präsidentin Mirjam Hostetmann warnt sogar, dass Trump und Elon Musk die Demokratie in Europa destabilisieren könnten.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft entwickeln wird und ob der Appell zur internationalen Zusammenarbeit auf fruchtbaren Boden fällt, während die Welt auf die Maßnahmen der Entscheidungsträger in Davos wartet.