Wirtschaft

Strukturwandel in der Landwirtschaft: Bauernverbands Prognose für Gewinneinbruch

Die Bauern in Deutschland verzeichnen trotz Rekordgewinnen eine steigende Unzufriedenheit. In den vergangenen Jahren konnten die meisten Betriebe finanziell aufatmen, da sich die durchschnittlichen Einkommen und Betriebsgewinne in den Haupterwerbsbetrieben im Wirtschaftsjahr 2022/23 deutlich verbessert haben. Das durchschnittliche Einkommen je Arbeitskraft stieg um 32 Prozent auf etwa 61.000 Euro, während der Gewinn je Agrarbetrieb um 39 Prozent auf 113.900 Euro über dem Vorjahreswert lag. Diese Entwicklungen wurden durch kräftige Preisanstiege bei den meisten Agrarerzeugnissen begünstigt, die jedoch auch als Ausnahmejahr in der Branche betrachtet werden.

Trotz dieser positiven Zahlen zeigen sich sowohl der Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir als auch der Deutsche Bauernverband besorgt über die Zukunftsaussichten der Bauern. Özdemir warnt vor sinkenden Lebensmittelpreisen, die zu geringeren Einkommen führen könnten. Der Bauernverband erwartet einen Gewinneinbruch von 30 bis 50 Prozent im aktuellen Wirtschaftsjahr 2023/24 im Vergleich zum Vorjahr, hauptsächlich aufgrund niedrigerer Erzeugerpreise. Diese Entwicklung verdeutlicht die angespannte wirtschaftliche Lage vieler Betriebe und die Notwendigkeit, langfristige Lösungen für die Landwirtschaft zu finden.

Es ist herausfordernd, landwirtschaftliche Einkommen zu vergleichen, da Betriebe strukturell stark variieren. Die meisten Betriebe sind Familienbetriebe, in denen die Gewinne oft nicht angemessen entlohnt werden. Der Strukturwandel in der Landwirtschaft ist spürbar, wie am Beispiel der rückläufigen Zahl von schweinehaltenden Betrieben deutlich wird. Der Minister unterstreicht die Bedeutung, Betriebe zukunftsfähig zu machen, obwohl konkrete Lösungsansätze noch ausstehen. In den letzten Monaten haben Bauern Forderungen an die Politik gerichtet, um ihre Anliegen und Bedürfnisse im Rahmen des Strukturwandels und der wirtschaftlichen Herausforderungen zu kommunizieren.

Trotz der insgesamt positiven Entwicklung mit steigenden Einkommen und Gewinnen stehen die deutschen Bauern vor wirtschaftlichen Herausforderungen, die durch sinkende Preise und den anhaltenden Strukturwandel in der Landwirtschaft verstärkt werden. Die längerfristige Sicherung der Lebensgrundlage vieler Bauern erfordert daher eine umfassende und nachhaltige strategische Ausrichtung, um die Branche langfristig zu stärken.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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