Wirtschaft

Strompreise nach Atomausstieg: Was sagt die DIW-Studie?

Strompreisanstieg durch Atomausstieg – Warum Ökonomen anderer Meinung sind

Der Atomausstieg in Deutschland hat weiterhin Kontroversen ausgelöst, da einige befürchten, dass dieser zu einem Anstieg der Strompreise führen könnte. Allerdings zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ein anderes Bild. Laut Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung für Energie, Verkehr und Umwelt am DIW, haben die Abschaltung der Atomkraftwerke und der damit einhergehende Atomausstieg nicht wesentlich zu den Preisspitzen der vergangenen Jahre beigetragen. Im Vergleich zu 2021 wurde die fehlende Menge von 65 Terawattstunden im Modell der Forscher durch den verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien und den rückläufigen Stromverbrauch ausgeglichen.

Fachleute betonen, dass vor allem externe Faktoren wie die Gaspreissteigerungen aufgrund des Ukraine-Konflikts und die Ausfälle französischer Kernkraftwerke die Strompreise beeinflusst haben. Der Einfluss des Atomausstiegs war demgegenüber gering. In der Realität sei sogar ein leichter Preisrückgang zu beobachten gewesen, als die verbleibenden drei Kernkraftwerke abgeschaltet wurden. Dies wurde darauf zurückgeführt, dass der Abschalttermin von den Marktteilnehmern rechtzeitig erwartet wurde.

Trotz möglicher minimaler Anstiege der Strompreise aufgrund des Atomausstiegs sind diese im Vergleich zu den Gesamtkosten der Atomkraft als vernachlässigbar einzustufen. Kemfert weist darauf hin, dass die Atomkraftwerke teuer, risikoreich und nicht automatisch sicher seien. Daher seien sie keine geeignete Option für die Energiewende. Die Diskussion über einen Wiedereinstieg in die Kernkraft sei aus technischer Sicht unnötig, da die Grundlastkraftwerke nicht flexibel genug seien, um den variablen Erneuerbaren gerecht zu werden.

Im Rahmen der Energiewende halten die DIW-Experten einen Ausbau erneuerbarer Energien auf 80 Prozent und einen Kohleausstieg bis 2030 für realistisch. Phasen mit geringer Wind- und Solarenergie könnten durch flexible Nachfragesteuerung, Pumpspeicherkraftwerke und Stromimporte überbrückt werden. Gaskraftwerke würden laut den Modellen des DIW einen Anteil von 18 Prozent ausmachen.

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Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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