In Deutschland setzen die meisten Menschen bei der Geldanlage auf Girokonten, Bargeld und Tagesgeld. Laut einer Umfrage von YouGov für die Postbank kann jedoch fast jeder fünfte Erwachsene keine Ersparnisse bilden. Etwa 18 Prozent der Befragten gaben an, kein Geld auf die hohe Kante legen zu können oder zu wollen.
Unter den Umfrageteilnehmern, die Ersparnisse haben, verzichtet etwa ein Drittel auf Zinsen, indem sie ihr Geld entweder auf unverzinsten Girokonten belassen oder als Bargeld aufbewahren. Ein weiteres Drittel investiert hauptsächlich in Zinsanlagen, wobei Tagesgeldkonten die beliebteste Option sind, da sie eine schnelle Umschichtung der Gelder ermöglichen.
Ein interessanter Aspekt ist, dass viele Anleger bereit sind, ihre Bank für höhere Sparzinsen zu wechseln. Laut der Umfrage wechseln fast 7 Prozent der Befragten zu einer anderen Bank, auch wenn die Zinsen nur leicht höher sind. Darüber hinaus sind etwa 34 Prozent bereit, Gelder auf ein Konto bei einem anderen Institut zu transferieren, wenn dort die Sparzinsen deutlich höher sind.
Seit dem Ende der Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank im Sommer 2022 und den darauffolgenden Zinserhöhungen konkurrieren die Kreditinstitute wieder stärker um Spareinlagen. Allerdings haben einige Geldhäuser ihre Festgeldkonditionen kürzlich gesenkt, da die EZB voraussichtlich die Leitzinsen im Euroraum im Juni senken wird. Trotz potenziell attraktiverer Konkurrenzangebote bleiben rund 12 Prozent der Befragten ihrer Bank treu, da ihnen die Höhe der Sparzinsen nicht wichtig ist, während etwa 25,6 Prozent einen Bankwechsel als zu lästig empfinden.