Die russische Wirtschaft verzeichnet trotz der westlichen Sanktionen weiterhin ein Wachstum, das laut Wiener Ökonomen stark von der Kriegswirtschaft abhängig ist. Experten prognostizieren für 2024 ein unerwartet starkes Wirtschaftswachstum von 2,8 Prozent, was eine Korrektur der bisherigen Erwartungen um 1,3 Prozentpunkte nach oben bedeutet. Die Investitionen in Rüstung und der Fachkräftemangel haben zu einem Anstieg der Reallöhne und des privaten Konsums geführt, was das Wachstum in Russland vorantreibt.
Ein bedeutender Aspekt des Wirtschaftswachstums in Russland ist das Öl- und Gasgeschäft, das durch Steuereinnahmen aus dem ersten Quartal 2024 unterstützt wird. Trotz der hohen Militärausgaben und der gesunkenen Einnahmen aus dem Energieexport im Jahr 2023 haben sich Indien und China als wichtige Partner erwiesen. Allerdings deuten Prognosen darauf hin, dass die russische Wirtschaft im zweiten Quartal ihren konjunkturellen Höhepunkt erreichen wird, teilweise aufgrund hoher Zinsen und Inflation.
Die Abhängigkeit der russischen Wirtschaft von der Kriegswirtschaft wird zu einem wachsenden Problem. Sanktionen des Westens gegen Drittstaaten könnten weitere Herausforderungen darstellen und zu einem potenziellen Mangel an wichtigen Maschinen und Komponenten führen. Die Wirtschaft hängt momentan stark vom Ukraine-Krieg ab und wäre einem Schock auf der Nachfrageseite ausgesetzt, wenn der Bedarf an Rüstungsgütern zurückginge.
Im Vergleich dazu zeigt die ukrainische Wirtschaft seit Kriegsbeginn eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit, obwohl sie unter Unsicherheit und Verzögerungen bei Waffenlieferungen und Wirtschaftshilfen sowie Handelsblockaden leidet. Die fehlende Luftabwehr wird zunehmend zu einem wirtschaftlichen Problem, während die Ukraine mit einer Finanzierungslücke von 40 Milliarden US-Dollar konfrontiert ist.
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