Wirtschaft

Russlands Wirtschaft vor dem Kollaps: Putins Kampf um Öl und Gas

Russlands Wirtschaft am Abgrund: Wie sich Putins Einnahmequelle weiterhin verengt

Die russische Wirtschaft steht vor großen Herausforderungen, da die Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft im April erneut gesunken sind. Dies stellt eine massive Einbuße für die Kriegskasse von Präsident Wladimir Putin dar. Im Vergleich zum Vormonat fielen die Staatseinnahmen um sechs Prozent auf 1,23 Billionen Rubel (12,5 Milliarden Euro). Dies verdeutlicht die schwindende Bedeutung der Hauptquelle von Putins Einnahmen.

Mit einem Drittel des gesamten Haushaltsetats Russlands machen die Einnahmen aus dem Öl- und Gassektor einen erheblichen Anteil aus. Die Regierung plante für das Gesamtjahr 2024 Einnahmen von 11,5 Billionen Rubel (116,7 Milliarden Euro) aus Öl- und Gasverkäufen, was etwa 30 Prozent über dem Vorjahr liegt. Der dramatische Einbruch im vorherigen Jahr war auf niedrigere Ölpreise und Rückgänge bei den Gasexporten infolge der westlichen Sanktionen wegen des Ukraine-Konflikts zurückzuführen.

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Um diese Einbrüche auszugleichen, muss Putin neue Abnehmer für die Rohstoffe finden. Russland hat in der Vergangenheit hauptsächlich mit Indien und China zusammengearbeitet, wobei diese Länder das Öl zu vergünstigten Preisen erworben haben. Sollten die Handelsbedingungen schwieriger werden, könnte sich Indien nach alternativen Quellen im Nahen Osten umsehen.

Ein weiteres ernstes Zeichen für Putins Schwierigkeiten war der historische Verlust des Staatskonzerns Gazprom im Jahr 2023. Erstmals meldete Gazprom einen Nettoverlust von 629 Milliarden Rubel (fast 6,4 Milliarden Euro). Die Sanktionen der westlichen Staaten haben dem Unternehmen wichtige Absatzmärkte genommen, und die Nord-Stream-Pipelines nach Europa wurden durch Sabotageakte beschädigt. Gazprom strebt nun an, die Gasexporte nach China zu erhöhen, obwohl die Verhandlungen zur Erweiterung der Power of Siberia 2 ins Stocken geraten sind.

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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