Wirtschaft

Russlands Wirtschaft unter Druck: Kriegsfinanzierung in Gefahr

Russlands wirtschaftliche Zukunft: Wie Putin den Krieg finanzieren will

Die Wirtschaft Russlands befindet sich in einem krisenhaften Zustand, der an die Verhältnisse in der Sowjetunion erinnert. Die aktuelle Situation ist gekennzeichnet durch hohe Inflation, Einnahmenmangel und die Abhängigkeit von Rüstungsproduktion, Handel mit China sowie Öl- und Gasgeschäften. Obwohl die Weltbank eine Prognose für ein mögliches BIP-Wachstum in diesem Jahr von 3,2 Prozent abgibt, sind die wirtschaftlichen Aussichten düster. Die Inflation bleibt auf einem extrem hohen Niveau, Enteignungsängste und Arbeitskräftemangel durch Einberufungen stellen das Land vor enorme Herausforderungen.

Experten prognostizieren einen stetigen wirtschaftlichen Rückgang in Russland bis zum Ende des Jahrzehnts. Der IWF erwartet für das kommende Jahr ein minimales BIP-Wachstum von lediglich 1,8 Prozent. Die Kriegswirtschaft, die aufgrund der fortlaufenden Kämpfe in der Ukraine besteht, wird als nicht nachhaltig angesehen. Trotz drastischer Zinserhöhungen der Zentralbank bleibt die Inflation unverändert hoch. Die Finanzierung des Krieges über das Jahr 2024 hinaus bleibt unsicher.

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Die Einnahmequellen des Staates brechen zusehends weg, was sich insbesondere durch Verluste von Unternehmen wie Gazprom zeigt. Eine wachsende Verschuldung des Staates belastet den Haushalt zusätzlich. Der Fachkräftemangel, verstärkt durch Einberufungen, stellt ein großes Problem dar. Experten warnen davor, dass der Ausbau des Rüstungssektors auf Kosten der zivilen Wirtschaft die wirtschaftliche Situation weiter verschlechtern wird.

Putin und seine Regierung werden aller Voraussicht nach alles tun, um die Finanzierung des Ukraine-Krieges sicherzustellen, selbst wenn dies die Renten kürzen oder das Finanzsystem zusammenbrechen lässt. Der Fokus liegt darauf, den Krieg zu gewinnen, auch auf Kosten anderer wirtschaftlicher Aspekte. Trotz steigender Reallöhne und privatem Konsum in Russland ist die Wirtschaft stark von der Kriegsführung abhängig und steht vor großen Herausforderungen, die über den Krieg hinausreichen. Die Bevölkerung wird mit zunehmenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert sein, doch Experten gehen davon aus, dass diese nicht unbedingt zu politischen Veränderungen führen werden.

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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