Wirtschaft

Russlands Wirtschaft trotzt westlichen Sanktionen

Russlands Wirtschaft floriert trotz westlicher Sanktionen - Wie schafft Putin das?

Russland verzeichnet trotz der zunehmenden Belastung durch westliche Sanktionen ein Wirtschaftswachstum, das europäische Länder übertrifft. Laut Angaben des Internationalen Währungsfonds (IWF) wird das Wachstum der russischen Wirtschaft im Jahr 2024 voraussichtlich bei 3,2 Prozent liegen, was jedoch im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang darstellt. Dennoch liegt Russland weiterhin vor vielen westlichen Ländern, darunter Deutschland mit einer Prognose von lediglich 0,2 Prozent Wirtschaftswachstum.

Ein wesentlicher Faktor für die Stärke der russischen Wirtschaft ist die Stabilität der Ölexporte des Landes. Trotz Bemühungen des Westens, diese mit Preisgrenzen zu begrenzen, finden russische Ölexporte alternative Wege mithilfe einer Schattenflotte, um die Sanktionen zu umgehen. Darüber hinaus tragen Investitionen von Privatunternehmen und staatseigenen Unternehmen sowie der robuste private Konsum zum wirtschaftlichen Wohlstand Russlands bei.

Daniel Wom Webdesign

Die globalen Wirtschaftsaussichten bleiben laut IWF insgesamt widerstandsfähig, obwohl der Westen eine schwächere Projektion verzeichnet. Europa und das Vereinigte Königreich stehen vor einem prognostizierten Wachstum von 0,5 Prozent. Die westlichen Sanktionen haben eine größere Wirkung auf die russische Wirtschaft, wobei Putin trotz des aktuellen Wachstums mit Herausforderungen konfrontiert ist. Um die Wirtschaft zu stützen, griff er auf den russischen Wohlstandsfonds zurück, was jedoch langfristige Bedenken hinsichtlich der Nachhaltigkeit des Wachstums aufwirft.

Zusätzlich zu den innerstaatlichen Herausforderungen sieht sich Russland mit gemischten Signalen seitens seiner Handelspartner konfrontiert. Chinesische Banken haben den Zahlungsverkehr nach Russland eingestellt, während Indien neue Öllieferanten in Betracht zieht. Europa hingegen überlegt, wie es mit den eingefrorenen Vermögenswerten Russlands umgehen soll. Trotz des aktuellen Wachstums stehen Russland in den kommenden Jahren wirtschaftliche Hürden bevor, die durch die anhaltenden Sanktionen und den internationalen Druck verstärkt werden.

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"