Die Abhängigkeit der russischen Wirtschaft vom Krieg hat sich in den vergangenen Jahren deutlich gezeigt und überrascht viele Beobachter. Trotz der westlichen Sanktionen und des Rückgangs im Gasexport sowie der Flucht ausländischer Hersteller aus der Autoproduktion und anderen Industriezweigen erlebt die russische Wirtschaft einen Aufschwung. Einige Ökonomen warnen bereits vor einer Überhitzung der Konjunktur, da die Wirtschaftsleistung im letzten Jahr um 3,6 Prozent gestiegen ist, und auch für das laufende Jahr wird ein ähnliches Wachstum erwartet.
Besonders die Rüstungsindustrie profitiert maßgeblich vom Krieg, da die Zahl der Rüstungsbetriebe stark angestiegen ist und mittlerweile 3,5 Millionen Menschen beschäftigt. Die Gehälter sind deutlich gestiegen, während die Arbeitslosigkeit auf ein Rekordtief von 2,8 Prozent gefallen ist. Die staatlichen Rüstungsausgaben haben sich mehr als verdoppelt und belaufen sich auf über 100 Milliarden Euro, was mehr als sechs Prozent der Wirtschaftsleistung ausmacht. Ein Teil dieser Ausgaben fließt dank des Wirtschaftsbooms und gestiegener Steuereinnahmen zurück in die Staatskasse.
Trotz des aktuellen Wachstums warnen einige Ökonomen vor einer nicht nachhaltigen Entwicklung. Die Wirtschaft sei überhitzt und laufe über ihrem Potenzial, was zu Ressourcenknappheit führen könnte. Einige Branchen könnten bald an ihre Grenzen stoßen, was langfristig negative Auswirkungen auf die Wirtschaft haben könnte. Die Transformation Russlands zu einer Kriegswirtschaft hat die Abhängigkeit vom Konflikt verdeutlicht. Ein Frieden könnte eine „harte Landung“ bedeuten, gepaart mit steigender Arbeitslosigkeit und einem Rückgang des Wohlstands für große Teile der Bevölkerung.
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