Vorfall | Sonstiges |
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Ort | Moskau, Kaliningrad |
Ursache | hohe Inflation, Ukraine-Krieg, Arbeitskräftemangel |
In Russland wird über die Wiedereinführung von Lebensmittelmarken diskutiert, ein Schritt, der vor dem Hintergrund einer weiterhin hohen Inflation als notwendig erachtet wird. Der Vorsitzende des Finanzmarktausschusses der Staatsduma, Anatoli Aksakow, sieht in dieser Maßnahme eine Unterstützung für sozial schwache Gruppen. Laut ihm sollten diebedürftigsten Menschen die Gewissheit haben, mit einem Minimum an lebensnotwendigen Produkten versorgt zu werden. Diese Vorschläge finden ihre Wurzeln in der kritischen wirtschaftlichen Lage, die durch militäreinsätze und westliche Sanktionen weiter verschärft wird, wie der Merkur berichtete.
Die Lebensmittelpreise in Russland haben in den letzten Jahren dramatisch zugenommen. Laut der Nationalen Agentur für Finanzinformation (NAFI) stiegen die durchschnittlichen Lebensmittelkosten von 16.600 Rubel im Jahr 2021 auf 21.100 Rubel im Jahr 2023. Dies entspricht einem Anstieg um 4.500 Rubel pro Monat, was etwa 45 bis 210 Euro ausmacht. Insbesondere der Preisanstieg bei Grundnahrungsmitteln wie Eiern, Tomaten und Kohl sorgt für Unmut unter der Bevölkerung. Experten schätzen, dass der Staat durch die Einführung der Lebensmittelmarken mit Kosten zwischen 720 Milliarden und 1,2 Billionen Rubel rechnen muss, wobei dies stark von der Anzahl der berechtigten Empfänger abhängt, wie Russland.CAPITAL berichtete.
Massive Preisanstiege belasten die Verbraucher
Das Bild der russischen Wirtschaft wird zusätzlich durch die massive Abwertung des Rubels und den Rückgang der Exporteinnahmen geprägt. Diese Faktoren drängen die Inflation in die Höhe, die im November 2024 bei 8,9 Prozent lag. Es wird darauf hingewiesen, dass die tatsächlich erlebte Inflation durch die garantierten staatlichen Hilfeprogramme und die steigenden Lebenshaltungskosten bei weitem über den offiziellen Zahlen liegen könnte. So glauben Experten, dass die Inflationsrate Ende 2023 in Wirklichkeit bei über 23 Prozent lag, was die tatsächlichen Lebenshaltungskosten der Bürger widerspiegelt. Der Leiter der Marketingforschung bei NAFI, Natalia Kusnetsowa, wies zudem darauf hin, dass 32 Prozent der Russen monatlich etwa 100 Euro für Lebensmittel ausgeben, und die Anzahl der Haushalte, die mehr als 200 Euro ausgeben, ist auf 34 Prozent gestiegen.
Ort des Geschehens
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