Wirtschaft

Russlands Öl- und Gasgeschäft: Putins Kriegskasse droht Gefahr

Russlands Wirtschaft in Gefahr: Sinkende Einnahmen als Schicksalsschlag

Russlands Wirtschaft befindet sich in einer prekären Situation, da die Einnahmen aus dem Öl- und Gasgeschäft sinken. Im April dieses Jahres verzeichnete das Finanzministerium einen Rückgang um sechs Prozent auf 1,23 Billionen Rubel, was etwa 12,5 Milliarden Euro entspricht. Im Vergleich zum Vorjahr gab es zwar noch ein Plus von 90 Prozent, jedoch ist die Abhängigkeit von diesen Einnahmequellen offensichtlich. Öl und Gas machen rund 30 Prozent des gesamten russischen Haushaltsetats aus, wobei die Regierung für das Jahr 2024 Einnahmen von 11,5 Billionen Rubel veranschlagt hat, was einer Steigerung von etwa 30 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht.

Die Probleme von Russlands Präsident Wladimir Putin mit seinem Hauptstandbein werden auch durch die jüngsten Zahlen des Staatskonzerns Gazprom verdeutlicht. Zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte vermeldete Gazprom einen Nettoverlust von 629 Milliarden Rubel im Jahr 2023. Dies steht im starken Kontrast zu den Gewinnen von fast 12,5 Milliarden Euro im Jahr 2022. Die westlichen Sanktionen infolge der Ukraine-Offensive sowie Sabotageakte gegen die Nord-Stream-Pipelines haben zu entscheidenden Absatzmarktverlusten geführt.

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Um den Rückgang der Gasexporte nach Europa auszugleichen, strebt Russland eine deutliche Erhöhung der Gasexporte nach China an. Gazprom arbeitet an der Erweiterung der Pipeline „Power of Siberia 2“, um die gestiegene Nachfrage in asiatischen Märkten zu bedienen. Allerdings gab es zuletzt Verzögerungen in den Verhandlungen. Putin muss nun dringend nach alternativen Abnehmern für seine Rohstoffe suchen, um die wirtschaftliche Stabilität des Landes zu gewährleisten. Die Zukunft der russischen Wirtschaft hängt maßgeblich von der Diversifizierung der Einnahmequellen ab.

Lebt in Berlin und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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