Der ehemalige Vorstandschef der Deutschen Bank, Rolf Breuer, ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Breuer spielte eine wesentliche Rolle bei der Internationalisierung des Geldhauses und dem Ausbau des Kapitalmarktgeschäfts während seiner Amtszeit von 1997 bis 2002. Nach seiner Tätigkeit als Vorstandssprecher leitete er für vier Jahre den Aufsichtsrat.
Breuer verstarb nach längerer Krankheit im Kreis seiner Familie. Seine Verdienste wurden vom amtierenden Aufsichtsratschef Alexander Wynaendts gewürdigt, der unterstrich die Rolle Breuers bei der Übernahme der US-Bank Bankers Trust. Dieser Schritt trug maßgeblich dazu bei, dass die Deutsche Bank heute ein globales Netzwerk und die nötige Expertise besitzt, um Kunden weltweit in allen Finanzfragen zu unterstützen.
Breuer und die Insolvenz der Mediengruppe Kirch
Ein kontroverser Moment markierte Breuers Amtszeit: Im Jahr 2002 äußerte er öffentlich Zweifel an der Kreditwürdigkeit von Leo Kirch, was zu bedeutenden rechtlichen Auseinandersetzungen führte. Kirchs Medienkonzern ging schließlich unter, und die Schuld wurde von ihm und seinen Erben Breuer und der Deutschen Bank zugeschrieben. Erst Jahre später wurde durch einen millionenschweren Vergleich zwischen den Kirch-Erben und der Bank eine gewisse Einigung erzielt.
Die Deutsche Bank trauert um eine prägende Persönlichkeit und einen langjährigen Wegbereiter, der das Unternehmen entscheidend geprägt hat. Der Verlust von Rolf Breuer hinterlässt eine spürbare Lücke in der Geschichte der Bank und des Finanzwesens insgesamt.
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