FinanzenWirtschaft

Retail-Investments führend im deutschen Immobilienmarkt trotz herausforderndem Jahr – Analyse von BNP Paribas Real Estate

Retail-Investments schneiden im Assetklassenvergleich weiterhin am besten ab

Aus dem Transaktionsvolumen auf dem Retail-Investmentmarkt lassen sich zur Jahresmitte zwei wichtige Trends ableiten. Auf der einen Seite ordnet sich das Gesamtergebnis der ersten sechs Monate mit insgesamt gut 3,6 Mrd. EUR oberhalb des Vorjahresergebnisses (+92 %), aber gleichzeitig unter dem langjährigen Durchschnittswert (-6 %) ein. Dies spiegelt zwar das spürbar verbesserte Marktsentiment zur Jahresmitte wider, die durchschnittlichen Volumina der vergangenen zehn Jahre sind allerdings noch nicht wieder erreichbar. Auf der anderen Seite können Retail-Investments ihre Führungsposition im Asset-klassenvergleich, die sie bereits nach dem ersten Quartal innehatten, auch in der Halbjahresbilanz verteidigen. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.

Im Vergleich zu anderen Assetklassen wie Logistik und Büroimmobilien liegen Retail-Investments weiterhin an der Spitze mit einem Marktanteil von 30 %. Das zeigt eine Analyse von BNP Paribas Real Estate. Christoph Scharf, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Head of Retail Services, erklärt: „Erfreulich ist hierbei, dass Retail-Investments nicht nur durch große Umsatztreiber die höchste Marktdynamik registrieren, sondern zudem auch die meisten Verkäufe vermelden konnten, was als Indiz für die gute Wettbewerbspositionierung der Retail-Sparte im Assetklassenvergleich zu werten ist“.

Bei einer näheren Betrachtung der Umsatzverteilung auf die Objektarten fällt besonders das Highstreet-Segment ins Auge. Kaufhäuser haben einen Marktanteil von 39 % und Geschäftshäuser partizipieren zu 37 % am Marktgeschehen. Zu den größten Deals gehörten der Verkauf des KaDeWe an die Central Group und die Mehrheitsübernahme der RFR an sieben Galeria-Objekten. Bei den Geschäftshäusern sind unter anderem die großen Deals der Fünf Höfe und der Maximilianstraße 12-14 in München erwähnenswert. Die Fachmarktsparte konnte ebenfalls umfangreiche Marktanteile mit 23 % verbuchen.

A-Städte: 2,4 Mrd. EUR und keine weiteren Rendite-Anpassungen

In den Top-Märkten steht das Retail-Investmentvolumen weiterhin in Verbindung mit einzelnen Großtransaktionen im dreistelligen Millionenbereich. Berlin und München konnten hohe Volumina generieren, unter anderem durch die Deals des KaDeWe in Berlin sowie der Fünf Höfe und der Maximilianstraße 12-14 in München. In den A-Städten stehen insgesamt 2,4 Mrd. EUR (67 %) zu Buche. Bei den Spitzenrenditen gab es in den ersten sechs Monaten keine weiteren Anpassungen, sodass sich die sieben A-Standorte in einer Range von 3,45 % bis 3,95 % einordnen.

Perspektiven

Christoph Scharf ergänzt: „Der Retail-Investmentmarkt kann auf ein zufriedenstellendes erstes Halbjahr zurückblicken, in dem er sich an die Spitze der Assetklassen gesetzt hat, einzelne Großtransaktionen vermelden konnte und vorerst keine weiteren Preisrückgänge im Premiumsegment zu beobachten waren. Highstreet-Investments leisten dabei einen entscheidenden Beitrag zur positiven Marktentwicklung“. Für die kommenden Quartale ist zu erwarten, dass das Portfoliosegment, das derzeit noch unterrepräsentiert ist, spürbar belebt wird.

Die Investmentaktivitäten im Fachmarktsektor werden voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte deutlich an Marktanteilen gewinnen. Das Retail-Investmentumsatz wird voraussichtlich zum Jahresende höher ausfallen als 2023. Allerdings ist der langjährige Durchschnittswert ohne Sonderfaktoren im laufenden Jahr kaum zu erreichen.

Quelle: Einzelhandelsimmobilien-Investmentmarkt Deutschland Q2 2024 | BNP Paribas Real Estate

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