Ein Kommunalpolitiker in Thüringen sorgt für Aufsehen, da er sowohl für die CDU als auch die AfD bei den Kommunalwahlen am 26. Mai kandidiert. Frank Böwe, ein Diplom-Bodyguard und Betreiber einer Securityfirma, erscheint auf den Listen der CDU für den Stadtrat von Ruhla und der AfD für den Kreistag des Wartburgkreises. Dieses Phänomen wird als ungewöhnlich betrachtet, da Parteilose normalerweise nur für eine Partei antreten. Böwe hingegen kandidiert für verschiedene Ämter in zwei unterschiedlichen Parteien.
Die AfD in Thüringen steht im Fokus, da der Landesverband der Jungen Alternative nun als „gesichert rechtsextremistisch“ eingestuft wird. Die Partei gilt als besonders rechts, insbesondere um den umstrittenen AfD-Chef Björn Höcke. Die Angst wächst, dass eine CDU-Kandidatur für die AfD eine mögliche Zusammenarbeit zwischen den Parteien zur Landtagswahl begünstigen könnte, ähnlich dem Tabubruch um Thomas Kemmerich im Jahr 2020.
Trotz der klaren Werte der CDU und dem Versprechen, nicht mit der AfD zu kooperieren, gibt es Kritik seitens der Landes-Linken. Die Co-Vorsitzende Ulrike Grosse-Röthig fordert von Mario Voigt eine klare Positionierung und politische Konsequenzen vor Ort. Es wird darauf hingewiesen, dass auf lokaler Ebene CDU und AfD wiederholt zusammenarbeiten, was die CDU-Brandmauer gegenüber der AfD in Frage stellt.
Der Politologe André Brodocz weist jedoch darauf hin, dass die Ergebnisse auf kommunaler Ebene nicht unbedingt Rückschlüsse auf die Landtagswahl zulassen. Lokale Themen und persönliche Bindungen der Kandidaten spielen eine Rolle, aber die Wahlbeteiligung ist in Kommunalwahlen in der Regel niedriger als bei Landtagswahlen. Die politische Landschaft in Thüringen bleibt daher vielschichtig und durchaus kontrovers.
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