Der öffentliche Sektor in Deutschland verfügt über ein jährliches Beschaffungsvolumen von mindestens 350 Milliarden Euro. Eine konsequente Ausrichtung auf nachhaltige Beschaffung könnte einen bedeutenden Hebel für die Transformation der Wirtschaft und die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung darstellen. Trotzdem werden derzeit nur knapp 14 Prozent der kommunalen Ausschreibungen anhand von Nachhaltigkeitskriterien vergeben, mit einer tendenziell sinkenden Entwicklung seit 2008.
Die EU-Kommission hatte bereits 2008 gefordert, dass bis 2010 mindestens die Hälfte aller Vergaben Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigen sollte. Es besteht offensichtlich eine große Diskrepanz zwischen politischen Zielen und der tatsächlichen Umsetzung in der öffentlichen Beschaffung. Diese Lücke wirft die Frage auf, welche Hindernisse eine verstärkte Nachhaltigkeit in der öffentlichen Beschaffung verhindern und welche Veränderungen erforderlich sind, um eine größere Rolle für Nachhaltigkeit in der Vergabepraxis zu etablieren.
Ein genaueres Verständnis der Hürden und benötigten Änderungen im Beschaffungsprozess ist entscheidend, um das volle Potenzial einer nachhaltigen Beschaffung für die Wirtschaftstransformation zu realisieren. Eine Diskussion über diese Themen in einem Kolloquium könnte dazu beitragen, Lösungsansätze zu erarbeiten und die öffentliche Beschaffung auf einen nachhaltigeren Kurs zu lenken. Wer an einer Teilnahme interessiert ist, kann sich an die angegebenen Kontaktpersonen wenden.
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