Die Bundesregierung setzt verstärkt auf Fachkräfte aus Indien, um den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften in Deutschland zu bekämpfen. Aktuelle Bemühungen zur Anwerbung indischer Fachkräfte basieren auf dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz und einem Mobilitätsabkommen mit Indien, das die Zuwanderung erleichtern soll. Diese Initiativen haben zu einem beinahe verdoppelten Zuwachs an sozialversicherungspflichtig beschäftigten Inderinnen und Indern in den letzten drei Jahren geführt.
Das Interesse von indischen Fachkräften an Deutschland beruht auf verschiedenen Faktoren. Die attraktiven Arbeitsbedingungen, das hohe Gehalt und die ausgeglichene Work-Life-Balance sind entscheidende Anreize. Darüber hinaus spielt die Möglichkeit, langfristig in Deutschland sesshaft zu werden und dass Ehepartner ohne Schwierigkeiten arbeiten können, eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für die Bundesrepublik.
Obwohl Deutschland für indische Fachkräfte eine vielversprechende Option darstellt, bleiben einige Herausforderungen bestehen. Langwierige Anerkennungsverfahren, digitalisierungsbedingte Verzögerungen und hohe Sprachanforderungen können potenzielle Einwanderer abschrecken. Darüber hinaus wird erwähnt, dass die Wohnungssuche oft schwieriger als die Jobfindung ist und dass finanzielle Aspekte eine Rolle bei der Entscheidung für eine Auswanderung nach Deutschland spielen.
Die qualifizierten indischen Zuwanderer in Deutschland haben einen exzellenten Ruf und eine erstklassige Ausbildung. Über die Hälfte der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Inderinnen und Inder in Deutschland üben Tätigkeiten aus, die eine Expertenausbildung erfordern. Dies spiegelt sich auch in den Gehältern wider, die für indische Fachkräfte im Median höher liegen als im Durchschnitt der Gesamtbevölkerung in Deutschland. Trotz der wirtschaftlichen Stärke Indiens ziehen viele gut qualifizierte Personen aufgrund ungleicher wirtschaftlicher Bedingungen, begrenzter Jobmöglichkeiten und niedrigeren Einkommen eine Auswanderung nach Deutschland in Betracht.