Am 13. Januar 2024 wird der Lufthansa-Konzern offiziell in die italienische Fluggesellschaft ITA einsteigen. Dies wurde von Lufthansa-Chef Carsten Spohr während einer Mitarbeiterveranstaltung verkündet. Eine offizielle Bestätigung von Seiten Lufthansa oder der italienischen Regierung steht bislang jedoch noch aus. Der Einstieg erfolgt durch den Erwerb von 41 Prozent der Anteile an ITA für eine Summe von 325 Millionen Euro. Die Vereinbarung mit dem italienischen Wirtschafts- und Finanzministerium sieht zudem die Möglichkeit einer vollständigen Übernahme bis 2033 vor, abhängig von den Unternehmenszahlen. Die Gesamtkosten für die Übernahme der Alitalia-Nachfolgerin belaufen sich auf 830 Millionen Euro.
Die Übernahme wird von der Europäischen Kommission begleitet, die Auflagen zur Sicherstellung des Wettbewerbs erlassen hat. Insbesondere betrifft dies die Flugverbindungen innerhalb Europas sowie die Interkontinentalrouten. Um die Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten, muss Lufthansa unter anderem Start- und Landerechte in Mailand und Rom abgeben, die dann von Easyjet ab dem Frühjahr 2024 genutzt werden. Lufthansa hat zudem Abkommen mit Air France-KLM und IAG (British Airways, Iberia) geschlossen, um deren Passagiere unter bevorzugten Bedingungen aus Italien zu transportieren.
EU-Kommission genehmigt Deal
Die Europäische Kommission hat am Mittwoch die Übernahme durch Lufthansa unter bestimmten Auflagen genehmigt, um die Wettbewerbsbedingungen zu wahren. Der italienische Finanzminister Giancarlo Giorgetti bezeichnete den Deal als „historisch“. Lufthansa investiert 325 Millionen Euro, was rund 350 Millionen US-Dollar entspricht, in den 41-prozentigen Anteil an ITA, die aus dem defizitären Unternehmen Alitalia hervorgegangen ist. Die vollständige Kontrolle soll bis 2033 erreicht werden, mit einer Gesamtinvestition von 829 Millionen Euro.
Die Genehmigung folgt auf eine einjährige Untersuchung und stellt sicher, dass die fusionierte Gesellschaft rivalisierenden Fluggesellschaften die Möglichkeit gibt, Nonstop-Flüge zwischen Rom oder Mailand und zentralen europäischen Flughäfen anzubieten, wo der Wettbewerb bislang begrenzt ist. Außerdem müssen Kapazitäten für Konkurrenten auf Langstreckenrouten zwischen Italien und Nordamerika sowie Kanada bereitgestellt werden.
Ende der staatlichen Subventionen
Minister Giorgetti stellte fest, dass der Deal die italienische Regierung von der finanziellen Unterstützung für das defizitäre Unternehmen befreit, welches zuletzt im Jahr 2021 übernommen wurde. Alitalia war vielfach insolvent und wurde zeitweise von der Abu-Dhabi-Fluggesellschaft Etihad Airlines kontrolliert. Mit dem Einstieg von Lufthansa in das Unternehmen endet die Ära staatlicher Subventionen.
Der Flughafen Rom-Fiumicino (Leonardo Da Vinci) wird durch die Vereinbarung zum Hub für internationale Routen nach Nordamerika, Asien und Afrika ausgebaut, die für die italienische Wirtschaft von großer Bedeutung sind. Der Deal wird als strategisch wichtig erachtet, um die Entwicklung der ITA-Routen voranzutreiben und neue wirtschaftliche Impulse in der Region zu schaffen.
Für weitere Informationen über den Einstieg von Lufthansa bei ITA können Leser die Beiträge von Remszeitung, AP News und Spiegel konsultieren.