Branchenvertreter in den USA haben seit Jahren eine mangelnde regulatorische Klarheit bei Kryptowährungen bemängelt. Doch vor dem diesjährigen Kongress- und Präsidentschaftswahlkampf rückt das Thema plötzlich in den Fokus. Eine der treibenden Kräfte hinter dieser Entwicklung sind Krypto-Unternehmen, die große Geldsummen mobilisieren. So hat Coinbase kürzlich 25 Millionen Dollar an die Lobbygruppe Fairshake gespendet, und auch Ripple und die Investmentgesellschaft Andreessen Horowitz haben jeweils 25 Millionen Dollar beigetragen. Durch diese Großspenden verfügt die Kryptoindustrie nun über einen bedeutenden Wahlkampffonds für die anstehenden Wahlen in den USA.
Fairshake und seine Partnerkomitees suchen gezielt nach Kongresskandidaten, die offen für Krypto-Themen sind. Die Unterstützung erfolgt jedoch indirekt, da die Lobbygruppen keine direkten Verbindungen zu den Kampagnen der Kandidaten haben dürfen. Coinbase betont, dass die Förderung der wirtschaftlichen Freiheit durch die Verbreitung von Kryptowährungen im Zentrum ihrer politischen Bemühungen steht. Letztendlich liegt es jedoch an den Abgeordneten im US-Kongress, über die Verabschiedung von Krypto-Gesetzen zu entscheiden. Daher ist es wichtig, die Anzahl der kryptofreundlichen Mitglieder im Parlament zu erhöhen.
In den USA gibt es viele offene Fragen zum politischen und regulatorischen Umgang mit digitalen Assets, was die Akzeptanz durch Mainstream-Investoren behindert. Es zeigt sich jedoch ein wachsendes Bewusstsein für Krypto-Themen in der höchsten US-Politik. Dies könnte zur Verabschiedung klarer Regeln für digitale Vermögenswerte in der kommenden Legislaturperiode führen, eine Forderung, die Coinbase schon lange erhoben hat. Darüber hinaus hat Fairshake mit der finanziellen Unterstützung von Coinbase, Ripple und Andreessen Horowitz insgesamt rund 161 Millionen Dollar an Spenden gesammelt, was sie zu einem der größten PACs im diesjährigen Präsidentschafts- und Kongresswahlkampf macht.