Eine internationale Krypto-Betrüger-Bande wurde von Cybercrime-Experten des Bundeskriminalamts und der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft zerschlagen, wobei mindestens zwei Verdächtige in Oberösterreich festgenommen wurden. Die Bande soll einen Schaden von rund sechs Millionen Euro verursacht haben und Festnahmen wurden in Linz, der Steiermark, Tschechien und Zypern durchgeführt. Insgesamt wurden sechs mutmaßliche Betrüger geschnappt.
Die Betrüger starteten 2017 mit der Kryptowährung „LoopX“, die wöchentliche Renditen von bis zu zehn Prozent versprach. Die Gruppe war äußerst geschäftstüchtig und bewarb den Token intensiv über soziale Medien, YouTuber und Influencer. Nach dem Launch von zehn Millionen Tokens verschwand die Gruppe jedoch im Februar 2018, und es stellte sich heraus, dass „LoopX“ wertlos war. Die ersten Anzeigen kamen aus der Schweiz, was die Ermittler schließlich nach Österreich führte. Jahrelange Ermittlungen führten zu Festnahmen in mehreren Ländern und schließlich zur Ausstellung eines EU-Haftbefehls gegen die Gruppe.
Im Rahmen der „Operation LoopX“ folgte im vergangenen Oktober eine koordinierte Aktion, bei der weitere Verdächtige in Österreich und im Ausland festgenommen wurden. Insgesamt wurden bei den Razzien rund 750.000 Euro in verschiedenen Währungen, zwei Sportwagen und eine Immobilie im Wert von knapp 1,5 Millionen Euro beschlagnahmt. Die Beschuldigten erwarten nun Gerichtsverfahren.
Der Direktor des Bundeskriminalamts bezeichnete den Erfolg der Ermittlungen als ein „Paradebeispiel“ für die Zusammenarbeit von Behörden auf internationaler Ebene. Die Polizei warnt daher die Öffentlichkeit vor allzu vielversprechenden Anlageangeboten im Internet und rät zur Vorsicht.