Wirtschaft

Kritische Analyse: Wirtschaftliche Abhängigkeit zwischen Russland und China

Russland und China haben seit dem Beginn des Krieges deutlich zueinander gefunden und eine Abhängigkeit voneinander entwickelt. Präsident Wladimir Putin reiste kürzlich nach China, um die Partnerschaft mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping zu betonen. Eine Wirtschaftsmesse und Gespräche standen ebenfalls auf dem Programm. Das bilaterale Handelsvolumen zwischen China und Russland ist stark angestiegen, insbesondere die chinesischen Exporte nach Russland haben um mehr als 60 Prozent zugenommen, seitdem der Ukraine-Krieg begonnen hat. Analysten warnen jedoch vor einer einseitigen Abhängigkeit Russlands von China.

Die Analyseplattform Carnegie Politika zeigt, dass China Russlands Wirtschaft womöglich über eine „Rettungsleine“ aufrechterhält. Es besteht eine klare Ungleichheit in der Partnerschaft, da China nicht zwingend auf den russischen Markt angewiesen ist, während Russland ohne chinesische Abnehmer auf Gütern wie Gas sitzen bleiben würde. Die schwache Logistik, insbesondere fehlende Pipelines nach China im Vergleich zu Europa, stellt ein Hindernis dar. Putin forderte während seiner Reise den Bau einer neuen Pipeline.

Daniel Wom Webdesign

Eine ähnliche Situation ergibt sich beim Ölverkauf, da Russland aufgrund westlicher Sanktionen seine Ölexporte nach China steigerte. China profitierte von günstigen Preisen und konnte seine Position als Hauptabnehmer russischen Öls festigen. Zudem ist China ein wichtiger Exporteur von Dual-Use-Gütern nach Russland, die sowohl im militärischen als auch zivilen Sektor Verwendung finden. Chinesische Lieferungen helfen dabei, westliche Sanktionen zu umgehen, die russische Geschäfte beeinflussen.

Die Freundschaft zwischen Russland und China wird öffentlich betont, doch hinter den Kulissen spielt vor allem wirtschaftliches Interesse eine Rolle. Russland strebt nach öffentlicher Unterstützung seitens China im Ukraine-Konflikt, während China Russland als Bollwerk gegen westliche Einflüsse betrachtet. Die Auswirkungen neuer Sanktionen sind noch nicht abschließend geklärt, doch beide Länder arbeiten daran, mögliche Einschränkungen im Handel zu umgehen.

Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"