Die Kritik der deutschen Wirtschaft an der Politik aus Berlin und Brüssel sowie an regionalen Entscheidern ist weit verbreitet. Es wird bemängelt, dass die Wirtschaftspolitik planlos, ziellos und haltlos sei. Martina Nighswonger, Unternehmerin und Vizepräsidentin der Industrie- und Handelskammer der Pfalz, äußerte bei einer IHK-Vollversammlung Ende März Besorgnis über die aktuelle Stimmung im Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz. Sie betonte die negativen Auswirkungen auf die Wirtschaft, wenn Klimaziele erreicht werden, aber die Wirtschaft darunter leidet.
Ralf Marohn, sowohl Unternehmer als auch seit langem in der Kommunalpolitik tätig, beklagt vor allem die fehlende Klarheit und Verlässlichkeit seitens der Politik in Bezug auf wichtige Rahmenbedingungen für die Wirtschaft. Er bemängelt, dass die Energiepreise in Deutschland aufgrund des Wegfalls des günstigen russischen Gases und des Atomkraftausstiegs erheblich gestiegen sind. Dies erschwert die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe im internationalen Vergleich.
Obwohl Deutschland als Wirtschaftsstandort viele Vorteile wie politische Stabilität und eine starke Tarifstruktur bietet, leidet die Verlässlichkeit und Planbarkeit. Unternehmen müssen sich an veränderte Bedingungen anpassen, was teilweise zu einem schleichenden Verlust von Industrie und geschäftlichen Modellen führt. Marohn fordert vernünftige Rahmenbedingungen anstelle von Subventionen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und die Unternehmen zu unterstützen.