Die Klimakrise stellt nicht nur eine Bedrohung für Menschen und die Natur dar, sondern hat auch erhebliche Auswirkungen auf den ökonomischen Wohlstand. Laut einer Studie des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) könnte die Weltwirtschaft aufgrund der Folgen der Erderwärmung bis zur Mitte des Jahrhunderts um etwa ein Fünftel schrumpfen. Sogar bei einer drastischen Reduzierung der klimaschädlichen Emissionen sind Schäden in Höhe von 38 Billionen US-Dollar pro Jahr zu erwarten, was sechsmal höher wäre als die geschätzten Kosten für Klimaschutzmaßnahmen zur Begrenzung der Erderwärmung auf maximal zwei Grad.
Die prognostizierten wirtschaftlichen Verluste durch den Klimawandel variieren je nach Region erheblich. Besonders betroffen sind die ärmsten Länder und jene, die am wenigsten für den Klimawandel verantwortlich sind. In Deutschland und den USA wird bis zur Mitte des Jahrhunderts ein Rückgang der Wirtschaft um 11 Prozent erwartet, verglichen mit einem Szenario ohne Klimafolgen. Die vorliegenden Daten basieren auf einem Pfad zur Begrenzung der Erderwärmung unter zwei Grad bis zum Ende des Jahrhunderts; bisherige Klimaschutzpläne reichen laut den Vereinten Nationen nicht aus.
Die Schäden werden durch verschiedene wirtschaftlich relevante Faktoren verursacht, darunter Auswirkungen auf landwirtschaftliche Erträge, Arbeitsproduktivität und Infrastruktur. Die Forscher des PIK analysierten Daten aus mehr als 1600 Regionen der letzten 40 Jahre, um die Einflüsse von Wetterextremen auf das Wirtschaftswachstum zu untersuchen und zukünftige Auswirkungen zu modellieren. Es wurde betont, dass die erwarteten Schäden auf die bereits ausgestoßenen Treibhausgase zurückzuführen sind und drastische Anpassungsmaßnahmen sowie eine sofortige Reduzierung der CO2-Emissionen erforderlich sind, um die wirtschaftlichen Verluste zu mindern.
Die aktuellen Berechnungen des Potsdamer Teams stimmen in Bezug auf die wirtschaftlichen Auswirkungen des Klimawandels mit früheren Prognosen überein. Schon vor fast 20 Jahren warnte der Wirtschaftswissenschaftler Nicholas Stern vor einem Rückgang der internationalen Wirtschaft um rund 20 Prozent aufgrund des Klimawandels. Es wird deutlich, dass Klimaschutz zwar mit Kosten verbunden ist, aber der Verzicht darauf sich langfristig als wesentlich teurer erweisen würde.
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