Eine neue Studie der Jobplattform Stepstone hat herausgefunden, dass in Deutschland ein dringender Bedarf an zusätzlichen Arbeitskräften besteht. Ein zentrales Hindernis für viele Eltern, die mehr arbeiten möchten, aber es nicht können, liegt in dem Mangel an Betreuungsplätzen für ihre Kinder. Dies hat nicht nur negative Auswirkungen auf die Betroffenen, sondern verursacht auch erhebliche wirtschaftliche Kosten für Deutschland.
Die Studie ergab, dass etwa 66 Prozent der Eltern in Teilzeit gerne ihre Arbeitszeit erhöhen würden, wenn sie bessere Rahmenbedingungen, wie eine gesicherte Kinderbetreuung, hätten. Aktuell fehlen in Deutschland jedoch laut einer anderen Studie von Bertelsmann mehr als 400.000 Kita-Plätze, was die Realität für viele Eltern und Unternehmen schwierig gestaltet.
Der Verlust von Arbeitsstunden aufgrund der Unfähigkeit vieler Eltern, in Vollzeit zu arbeiten, beläuft sich laut der Stepstone-Studie „Working Parents and Beyond“ auf ein Wirtschaftspotenzial von 22,7 Milliarden Euro in der Gesamtwirtschaft, wovon 80 Prozent auf Frauen entfallen. Dieser ungenutzte Produktionsfaktor belastet die Wirtschaft erheblich und führt dazu, dass Unternehmen ihr Potenzial nicht voll ausschöpfen können.
Experten betonen die Notwendigkeit einer schnellen und umfassenden Lösung für das Kita-Chaos, da sich auch der Fachkräftemangel weiter verschärft, wenn nicht rechtzeitig gegengesteuert wird. Arbeitsrechtlerin Sandra Maria Runge macht konkrete Forderungen an Politik und Unternehmen, wie den Ausbau von Kitaplätzen, eine finanzielle Aufwertung des Erzieherberufs, und eine Anpassung des Personalschlüssels für eine qualitativ hochwertige Betreuung. Zudem sollten Unternehmen flexiblere Arbeitszeitmodelle anbieten, um den Bedürfnissen von Eltern besser gerecht zu werden.
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